

Robert de Niro hat aus seiner Abneigung gegen Donald Trump noch nie ein Geheimnis gemacht - schon als Trump noch Präsidentschaftskandidat war, bezeichnete der Schauspieler ihn als "unverhohlen dumm" und als "Dreckskerl".
Man kann nicht sagen, dass sich de Niros Meinung seither geändert hat, im Gegenteil. Bei den Tony Awards am Sonntagabend in New York sollte de Niro einen Auftritt von Bruce Springsteen anmoderieren.
Das tat er auch. Allerdings widmete er sich zuvor mit üblen Beschimpfungen dem US-Präsidenten. "Ich will nur eines sagen: Fuck Trump! Es kann nicht mehr heißen: Weg mit Trump!, es heißt Fuck Trump!", sagte de Niro, hob beide Arme und ballte die Hände zu Fäusten. Die Gäste im Saal fanden die Wortwahl offenbar passend. Sie erhoben sich von ihren Plätzen und applaudierten.
Der übertragende TV-Sender CBS übertönte die Kraftausdrücke mit einem "Piep". Seit Jahren werden Live-Sendungen im US-Fernsehen mit einigen Sekunden Zeitverzögerung gezeigt, damit Schimpfwörter herausgeschnitten werden können.
Nach seiner deftigen Ansprache widmete sich de Niro dann doch noch Springsteen. Auch dabei waren die (diesmal höflicher formulierten) politischen Untertöne nicht zu überhören. "Bruce, du kannst das Haus wie sonst niemand rocken", sagte de Niro. Noch wichtiger sei aber, dass der Sänger immer für Wahrheit, Transparenz und Integrität in der Regierung kämpfe. "Oh Mann, brauchen wir das gerade."
Dass von der Preisverleihung nicht nur de Niros Schimpftirade in Erinnerung bleiben wird, lag auch an der Ehrung für Melody Herzfeld. Die Lehrerin unterrichtet Schauspiel an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida. Als am 14. Februar ein früherer Schüler dort insgesamt 17 Personen erschoss, verbarrikadierte sich Herzfeld mit Dutzenden Schülern in ihrem Klassenzimmer.
Herzfeld ermutigte ihre Schüler, sich für eine Reform der Waffengesetze in den USA zu engagieren. Auf der Tony-Bühne sangen Herzfelds Schüler "Seasons of Love" aus dem Musical "Rent".
Die Tony Awards werden vom American Theatre Wing und der Broadway League präsentiert und von rund 850 Juroren vergeben. Sie ehren seit 1947 die besten neuen Theaterstücke und Musicals am Broadway in New York.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Robert de Niro hat bei der Verleihung der Theater- und Musicalpreise Tony Awards in New York einen denkwürdigen Auftritt hingelegt.
Eigentlich sollte der Schauspieler einen Auftritt Bruce Springsteens anmoderieren. Doch erst beschimpfte er US-Präsident Donald Trump. "Ich will nur eins sagen: Fuck Trump! Es kann nicht mehr heißen: Weg mit Trump!, es heißt Fuck Trump!"
De Niro lobte Springsteen dafür, sich für Wahrheit, Transparenz und Integrität in der Regierung einzusetzen.
Ein besonderer Gast bei der Preisverleihung war die Lehrerin Melody Herzfeld. Sie arbeitet an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida. Dort erschoss ein früherer Schüler im Februar insgesamt 17 Personen. Herzfeld verbarrikadierte sich mit Dutzenden Schülern in ihrem Klassenzimmer.
Herzfeld wurde für herausragende Leistungen beim Theater-Unterricht ausgezeichnet. In ihrer Dankesrede sagte sie, all die "Güte und Tragödie, die mich an diesen Punkt gebracht hat, wird niemals verschwinden".
Einige von Herzfelds Schülern sangen "Seasons of Love" aus dem Musical "Rent".
Der große Auftritt ist vorbei: Nicht nur für die Schüler aus Florida war es ein emotionaler Moment. Auch im Publikum gab es Tränen.