Robert De Niro und Joaquin Phoenix Zwei Männer, zwei Meinungen
Der eine will das ganze Skript vorab gemeinsam lesen, der andere lehnt dies komplett ab: Zwischen den "Joker"-Stars Robert De Niro und Joaquin Phoenix gab es Unstimmigkeiten - mit einem versöhnlichen Ende.
"Er ist mein amerikanischer Lieblingsschauspieler": Joaquin Phoenix ist offenbar ein großer Fan seines Kollegen Robert De Niro. Das bedeutet aber nicht, dass die Zusammenarbeit der beiden Männer beim Film "Joker" von Anfang an glatt lief, wie Regisseur Todd Phillips der Zeitschrift "Vanity Fair" erzählte.
De Niro wollte demzufolge gemeinsam mit dem Cast das Script laut durchlesen - ein Vorgehen, das der Oscargewinner als Standard betrachtet. Phoenix war dem Artikel zufolge davon jedoch alles andere als begeistert, da es seinem " Lass es geschehen"-Stil widerspreche. De Niro habe ihn angerufen, erinnert sich Phillips, und gesagt: "Sag ihm, er ist Schauspieler und er muss da sein."
Phillips saß zwischen den Stühlen: Einer seiner Stars wollte etwas unbedingt, was der andere kategorisch ablehnte. Schließlich setzte sich De Niro durch: Phoenix nahm offenbar widerwillig teil und sei danach zum Rauchen in eine Ecke gegangen.
De Niro habe seinen Schauspielkollegen in sein Büro eingeladen, um zu reden, aber dieser habe gezögert, berichtet Phillips. Phoenix habe vor De Niro gestanden und gesagt: "Ich kann nicht, ich muss nach Hause." Der 44-Jährige habe sich nach dem Lesen krank gefühlt, weil es ihm nicht gefallen habe.
Nach einigem Drängen von Phillips habe Phoenix schließlich widerstrebend zugestimmt. Sie hätten über ein paar kleine Probleme gesprochen. Danach habe sich De Niro an Phoenix gewandt, sein Gesicht in die Hände genommen und ihn auf die Wange geküsst. "Es wird alles gut, Bubbeleh", sagte der 76-Jährige laut Regisseur Phillips. "Es war so schön."
Der Film "Joker" gewann den Goldenen Löwen des Filmfestivals Venedig. Der Psychothriller kommt am 10. Oktober in die deutschen Kinos.
bbr