Fotostrecke

Gerechte Bezahlung: Salma Hayek fordert Männer zum Verzicht auf

Foto: REGIS DUVIGNAU/ REUTERS

Bezahlung in Hollywood Salma Hayek mahnt Männer zu Bescheidenheit

In Hollywood streichen männliche Stars oft deutlich höhere Gagen ein als Frauen, kritisiert Salma Hayek - und hat einen Vorschlag, wie Mann das ändern könnte.

Stars, die in erfolgreichen Hollywood-Produktionen mitspielen, bewegen sich in der Regel nicht am Existenzminimum. Sie kassieren Millionensummen. Die Bezahlung ist trotzdem fragwürdig, kritisieren im Zuge der "Time's Up"-Bewegung immer mehr Stars - weil Frauen im Schnitt sehr viel weniger Gage bekämen als Männer. Salma Hayek findet: Um das zu ändern, seien jetzt die Kollegen gefragt.

Sollten die Männer es mit ihren Forderungen nach einer gerechten Bezahlung von Frauen ernst meinen, müssten sie selbst zum Verzicht bereit sein - und Gehaltseinbußen hinnehmen, sagte Hayek beim Filmfestival in Cannes, wie der "Guardian" berichtet.  "Es geht nicht nur um die Produzenten, wenn die riesige Lücke bei der Bezahlung geschlossen werden soll, es kommt auch auf die Schauspieler an."

Fotostrecke

Gerechte Bezahlung: Salma Hayek fordert Männer zum Verzicht auf

Foto: REGIS DUVIGNAU/ REUTERS

Zuletzt hatte Benedict Cumberbatch eine gerechte Entlohnung gefordert. Hayek sagte in Richtung ihrer männlichen Kollegen nun: "Ihr hattet einen guten Lauf, aber jetzt ist es an der Zeit, großzügig gegenüber den Frauen zu sein."

Sonst bleibt nichts mehr für die Frauen

Die Schauspielerin stellte eine simple Rechnung auf: "Wenn Schauspieler völlig überzogene Forderungen bei den Gagen stellen, bleibt nichts mehr für die Schauspielerinnen übrig." Angenommen, das Gesamtbudget liege bei zehn Millionen Dollar und der männliche Kollege fordere 9,7 Millionen, dann werde es schwierig, eine gleiche Bezahlung von Frauen und Männern zu erreichen.

Hayek witzelte: "Man wird mich dafür hassen, dass ich das sage. Ich hoffe, ich bekomme jemals wieder einen Job..." Die Schauspielerin sagte außerdem in Richtung ihrer Kolleginnen, die Frauen seien nicht ganz unschuldig an der Situation. "Wir hätten uns vorher aufregen sollen, wir hätten vorher zusammenkommen und uns solidarisieren sollen", sagte sie.

Fotostrecke

Filmfestival in Cannes: Filme von Frauen - das große Schaulaufen

Foto: Andreas Rentz/ Getty Images

Hayek war keineswegs die einzige Filmschaffende, die beim Festival in Cannes Partei für die Chancengleichheit von Frauen ergriff. 82 Frauen aus der Filmindustrie hatten auf dem Roten Teppich gegen Benachteiligung protestiert. Es ging dabei nicht nur darum, dass sie in der Filmbranche schlechter bezahlt werden. Ein weiterer Kritikpunkt: Regisseurinnen sind in Cannes seit Jahrzehnten sehr deutlich in der Minderheit.

Hayek hatte sich im Zuge der "Time's Up"-Bewegung und "MeToo"-Debatte seit Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den früheren Hollywood-Mogul Harvey Weinstein schon häufiger zu Wort gemeldet. Sie hatte Weinstein auch selbst beschuldigt, sie bedrängt zu haben und ihn als ihr "Monster" bezeichnet. Der Produzent hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

Fotostrecke

Sexuelle Belästigung und Vergewaltigung: Die Vorwürfe gegen Harvey Weinstein

Foto:

DPA

Dutzende Frauen beschuldigen den Produzenten der sexuellen Belästigung bis hin zur Vergewaltigung. Hayek sagte nun laut dem "Guardian", Weinsteins Anwälte hätten versucht, vor allem die nicht-weißen Frauen unter ihnen, wie sie selbst und die schwarze Schauspielerin Lupita Nyong'o in Misskredit zu bringen, weil man "ihnen weniger Glauben schenke". Das stimme leider, sagte Hayek, die mexikanische Wurzeln hat. "Zum Glück sind wir so viele, sonst hätte man uns nicht geglaubt."

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren