»Dankbar für jeden Tag«: Schauspieler Sam Neill hat Blutkrebs

Er muss sein Leben lang Chemotherapie bekommen: »Jurassic Park«-Schauspieler Sam Neill hat seine Leukämieerkrankung öffentlich gemacht. Angst vorm Sterben habe er nicht – aber »es würde mich ärgern«.

Sam Neill: »Aber was das Sterben angeht? Das ist mir völlig egal.«

Foto: David Zorrakino / Europa Press / Getty Images

Der neuseeländische Schauspieler Sam Neill hat seine Leukämieerkrankung öffentlich gemacht. »Ich kann nicht so tun, als ob das letzte Jahr nicht seine dunklen Momente gehabt hätte«, sagte Neill in einem Interview mit dem »Guardian« .

Aber er sei »dankbar für jeden Tag und unermesslich dankbar für alle meine Freunde«. Er sei »einfach froh, am Leben zu sein«.

»Ich hatte nie die Absicht, ein Buch zu schreiben«

Angst zu sterben habe er allerdings nicht, sagte er – aber »es würde mich ärgern«. Neill, 75, hätte »wirklich gern noch ein oder zwei Jahrzehnte«. Er wolle seine Enkelkinder groß werden sehen. »Aber was das Sterben angeht? Das ist mir völlig egal.«

Die Krankheit habe ihn dazu gebracht, seine Memoiren zu schreiben, die in Kürze veröffentlicht werden. »Ich hatte nie die Absicht, ein Buch zu schreiben«, sagte der Schauspieler in dem »Guardian«-Gespräch. »Aber während des Schreibens ist mir klar geworden, dass es mir einen Grund gegeben hat weiterzuleben.« Ohne eine Beschäftigung hätte er die Behandlung nach eigener Aussage nicht durchgestanden.

Neill hatte den Angaben zufolge während der Promotion-Tour für seinen Film »Jurassic World: Ein neues Zeitalter«, eine Fortsetzung der »Jurassic Park«-Reihe, im März vergangenen Jahres zum ersten Mal Symptome der Krankheit bemerkt. Eine erste Runde Chemotherapie habe nicht angeschlagen. Daraufhin sei ihm ein neues, »sehr teures« Chemotherapeutikum vorgeschlagen worden. Er habe einen Vertrag mit dem Arzneimittelhersteller unterzeichnet, der vorgesehen habe, dass er die Behandlung kostenlos bekommen würde, wenn er nach vier Monaten noch lebe.

Bekannt aus »Peaky Blinders« und »Das Piano«

Die Therapie wirkte, allerdings muss Neill sich eigenen Angaben zufolge für den Rest seines Lebens monatlich behandeln lassen. Er fühle sich jedes Mal zwei Tage »beschissen« und habe keine Lust, etwas zu essen: »Ich bin zwar nicht aus dem Schneider, aber ich habe keinen Krebs im Körper«, sagt er.

Neills langjährige Schauspielkarriere hatte in den Siebzigerjahren begonnen. Er übernahm Dutzende Rollen in Film und Fernsehen, etwa in der Serie »Peaky Blinders« sowie den Filmen »Jagd auf Roter Oktober« und »Das Piano«. In »Jurassic World: Ein neues Zeitalter« spielte er zum wiederholten Mal die Rolle des Paläontologen Dr. Alan Grant.

bbr/AFP/dpa