Rapperin Schwesta Ewa wegen Zuhälterei angeklagt

Sie soll Teenager aus dem ganzen Bundesgebiet emotional abhängig gemacht und misshandelt haben: Die Staatsanwaltschaft Frankfurt wirft der Rapperin Schwesta Ewa unter anderem Menschenhandel vor.
Schwesta Ewa (2015 in Frankfurt am Main)

Schwesta Ewa (2015 in Frankfurt am Main)

Foto: Boris Roessler/ picture alliance / dpa

Wegen des Verdachts auf Zuhälterei, Menschenhandel, Körperverletzung und Steuerhinterziehung hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt die Rapperin Schwesta Ewa angeklagt.

Der 32-Jährigen werde vorgeworfen, von November 2015 bis September 2016 mehrere junge Frauen im gesamten Bundesgebiet zur Prostitution gezwungen zu haben, teilte die Behörde mit. Sie habe die 17- bis 19-Jährigen bewusst emotional und finanziell abhängig sowie "durch psychischen Druck und wiederholte körperliche Misshandlungen gefügig" gemacht.

Zu dem Geld, das sie auf diese Weise erhielt, habe sie zudem in ihren Einkommensteuer- und Umsatzsteuererklärungen falsche Angaben gemacht, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Rapperin und Produzentin sei am 16. November "im Zuge einer bundesweiten Durchsuchungsaktion" festgenommen worden und sitze seitdem in Untersuchungshaft.

Schwesta Ewa wurde als Ewa Müller 1984 in Polen geboren und zog als Dreijährige mit ihrer Mutter nach Kiel. Über einen Job als Kellnerin kam sie schon als Jugendliche in Kontakt mit dem Rotlichtmilieu, auf dem Bonner Straßenstrich wurde sie mit Anfang 20 crackabhängig. Sie selbst beschreibt ihre Jugend als Martyrium, geprägt von Gewalt.

mxw/dpa
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