
Schwimmbecken für Spencer: Bud kriegt ein Bad
Schwimmbecken für Spencer Das Frei-Bud
Schwäbisch Gmünd - Sieg und Niederlage liegen manchmal nah beieinander: Der Gemeinderat von Schwäbisch Gmünd hat sich gegen den Wunsch vieler Bürger ausgesprochen, den Tunnel der Ortsumgehung nach dem italienischen Haudrauf Bud Spencer zu benennen. Stattdessen soll künftig ein Freibad seinen Namen tragen. Die Ratsmitglieder folgten damit einem Kompromiss-Vorschlag von Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU).
In den Wochen vor der Abstimmung war in Schwäbisch Gmünd ein einzigartiger Streit um die Namensgebung für den Tunnel ausgebrochen, der die Stadt vom Durchgangsverkehr entlasten soll. Um die Bürger an dem Projekt zu beteiligen, hatte Schwäbisch Gmünd auf seiner Internetseite um Namensvorschläge für den Tunnel gebeten.
"Abstimmung ist nur ein Meinungsbild"
Die Verantwortlichen waren zunächst nicht unglücklich über die rege Beteiligung. Doch als im Internet alles auf den "Bud-Spencer-Tunnel" hinauslief, ruderte die Stadt zurück. "Es war immer klar, dass die Abstimmung nur ein Meinungsbild liefern soll", sagte ein Sprecher. Der Vorschlag mit den meisten Stimmen sei nicht automatisch der Sieger.
Befeuert wurde die Namensfindung durch eine Facebook-Gruppe, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, dem "Bud Spencer Tunnel" zum Sieg zu verhelfen. Mehr als 23.000 User waren beigetreten.
Wie der Tunnel nun künftig heißen wird, blieb in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch offen. Etliche Bud-Spencer-Anhänger kamen mit Fan-T-Shirts zur Ratssitzung und protestierten mit Buh-Rufen gegen den Ratsbeschluss.
Spencer ließ ausrichten, er "liebe Deutschland sehr" und "dass das Schwimmbad nach mir benannt wird, hätte ich mir verdient". Den Tunnel nach ihm zu taufen hielte er aber "für übertrieben".
Im künftigen Bud-Spencer-Bad war der Schauspieler als Leistungssportler in den 1950er Jahren geschwommen. "Es war ein Wettkampf zwischen Italien und Deutschland", erinnert sich der 81-Jährige, "und ich habe über die einhundert Meter gewonnen". Er kündigte außerdem an, Schwäbisch Gmünd bald zu besuchen.