Shakira Win-win-Situation

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In der Popmusik geht es oft um die Liebe. Spannend wird es, wenn sich das große Gefühl ins Gegenteil verkehrt hat: Herzschmerz. Rosenkrieg. Hass. Das hat die kolumbianische Sängerin Shakira, 45, verstanden. Ein neuer Song von ihr, der einen Rekord auf YouTube gebrochen hat, rechnet offenbar mit ihrem Ex-Partner ab, dem ehemaligen FC-Barcelona-Fußballer Gerard Piqué. Der hat seit ein paar Monaten eine neue Partnerin, die Anfang zwanzig ist. Shakira singt, dass sie zwei 22-Jährige wert sei und dass der Adressat des Songs eine Rolex gegen eine Casio getauscht habe, teuer gegen billig. Es ist nicht der einzige Diss-Track, der dieser Tage aus dem Pop kommt und nicht, wie so oft, aus dem Rap: Miley Cyrus wendet sich in ihrem neuen Stück mit dem beschönigenden Namen »Flowers« mutmaßlich an ihren Ex-Mann. Was soll das ganze Gedisse? Zum einen ist die Verschmelzung von Privatheit und öffentlich zur Schau gestellter Kunstfigur heute nicht mehr bloß ein Phänomen aus dem Hip-Hop, sondern eines des Mainstream-Pop: Taylor Swift, womöglich der größte Popstar der Gegenwart, hat es vorgemacht. Zum anderen kann das Dissen in einer Win-win-Situation münden, nach dem Motto: Es gibt keine schlechte Publicity. Piqué verkündete inzwischen einen vermeintlichen Sponsoringdeal mit Casio. Der Uhrenhersteller widerrief prompt, bedankte sich für das Gratismarketing – und hält sich aus dem Rosenkrieg lieber heraus: »Wir sind neutral.«