

Die Menschenrechtskampagne "Sport for Rights" hat Lady Gaga für ihren Auftritt bei den Europaspielen in Baku kritisiert. Die Künstlerin sang bei der Eröffnungsfeier des Multi-Sportevents vor den Augen des umstrittenen Staatschefs Ilham Alijew den John-Lennon-Hit "Imagine". Dafür soll sie dem Branchendienst "Inside the Games" zufolge rund zwei Millionen US-Dollar erhalten haben, also umgerechnet 1,77 Millionen Euro. Ihr Management hat bisher nicht auf entsprechende Berichte und Anfragen reagiert.
Der Auftritt sei "sehr enttäuschend" gewesen, heißt es von "Sport for Rights". "Lady Gaga hat nicht nur ihre eigenen Werte kompromittiert, sondern auch aserbaidschanische Aktivisten in Haft betrogen." Die Kampagne wurde eigenen Angaben zufolge gegründet, um während der Europaspiele auf die Situation der Gefangenen, auf Korruption und Zensur in Baku aufmerksam zu machen.
Die Regierung Aserbaidschans nutzt die sportliche Großveranstaltung als propagandistische Eigenwerbung, als Beweis dafür, dass sie auch anders kann, freundlich und kompetent. Menschenrechtsorganisationen kritisieren Alijew für sein hartes Vorgehen gegen kritische Journalisten, Menschenrechtsverteidiger und Oppositionelle.
Bei aller Kritik an Lady Gaga - es gab auch Lob von "Sports for Rights", und zwar für Sänger Bono und seine Band U2. Sie hatte bei Konzerten in Montreal die Fotos von sechs in Aserbaidschan Inhaftierten auf einer Leinwand gezeigt. Dazu schrieb die Band auf ihrer Internetseite: "Sechs Freunde von uns sind hinter Gittern für das Verbrechen, dass sie ihre Meinung kundtun."
"Bonos Intervention zeigt, dass die Anstrengungen des aserbaidschanischen Regimes, ihr Image durch die Europaspiele schönzufärben, fehlgeschlagen sind", schrieb "Sport for Rights". Die ersten Europaspiele dauern bis zum 28. Juni.
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"Imagine all the People...": Lady Gaga hat bei der Eröffnungszeremonie der Europaspiele in Baku einen Klassiker von John Lennon gesungen - und wird für ihren Auftritt nun von Menschenrechtlern kritisiert.
"Lady Gaga hat nicht nur ihre eigenen Werte kompromittiert, sondern auch aserbaidschanische Aktivisten in Haft betrogen", heißt es von "Sport for Rights". Die Regierung von Staatspräsident Ilham Alijew wird von Menschenrechtsorganisationen für ihr hartes Vorgehen gegen kritische Journalisten, Menschenrechtsverteidiger und Oppositionelle kritisiert.
Lob gab es für die Band U2 und ihren Sänger Bono. Bei einem Konzert in Montreal wurden Fotos von sechs Inhaftierten aus Baku gezeigt. So sei verhindert worden, dass das aserbaidschanische Regime das Sportevent nutzt, um die Lage im Land schönzufärben.
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