

Hamburg - Ihre sportliche Bilanz ist beeindruckend: Die frühere Weltklasseschwimmerin Sandra Völker holte in ihrer Karriere eine Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen bei Olympischen Spielen, schwamm zu Dutzenden Deutschen Meistertiteln. Doch 2008 war ihre Karriere vorbei - und für Völker begann eine schwierige Zeit.
In einem Interview mit dem Magazin "Stern" hat sich die frühere Weltrekordlerin nun erstmals detailliert zu ihren Problemen nach dem Karriereende geäußert. Eine mangelhafte Lebensplanung, Depressionen nach ihren Asthma- und Bandscheibenproblemen, eine Insolvenz, viel Pech - "eins kam zum anderen", sagte die 39-Jährige.
Den Tiefpunkt habe sie im vergangenen Jahr erreicht, als sie für einige Monate von Hartz IV leben musste. "Das macht man nicht, schon gar nicht als Spitzensportlerin. Du bist Siege gewohnt. Und plötzlich Hartz-IV-Empfängerin - na, super", sagte Völker: "Für mich war gefühlt mein ganzes Leben entwertet."
Insolvenz als einzig möglicher Weg
Begonnen hätten ihre Probleme bereits vor 13 Jahren durch einen Wohnungskauf, bei dem sie sich finanziell überhob. "Ich hatte mich total verzettelt und merkte: So kann es nicht weitergehen. Ich hatte im Laufe der Jahre einen Berg von Schulden aufgetürmt." Am Ende sei ihr "gar kein anderer Weg als die Insolvenz" geblieben. Ihre Schuldenlast bezifferte Völker mit rund 100.000 Euro.
Völker sprach zudem über ihre Erkrankungen: Bereits während ihrer Karriere hätte sie mit Depressionen zu kämpfen gehabt, Auslöser waren demnach die Diagnosen einer Asthma- und Bandscheibenerkrankung, die sie 2001 kurz hintereinander erhalten hatte. "Ich wusste: Verdammt, irgendwas stimmt nicht mit dir", sagte Völker. Das Schwimmen habe ihr damals Halt gegeben.
Zurzeit arbeitet Völker für einen Internetversand für vegane Produkte und Urwaldkräuter. Ihre Schulden wolle sie alle begleichen. "Ich habe wirklich die Motivation, alles zurückzubezahlen", sagte Völker.
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Sandra Völker in ihrem Element: Die einstige Weltklasseschwimmerin sammelte während ihrer Karriere Dutzende Meistertitel, holte bei den Olympischen Spielen 1996 eine Silber- und zwei Bronzemedaillen.
Doch nach ihrer Karriere lief es nicht mehr so rund. Eine mangelhafte Lebensplanunug, Depressionen und sogar eine Insolvenz - "eins kam zum anderen", sagte die 39-Jährige in einem "Stern"-Interview.
Im vergangenen Jahr musste Völker laut eigener Aussage einige Monate von Hartz IV leben: "Für mich war mein ganzes Leben entwertet", sagte die 39-Jährige.
Ihre Schulden will Völker aber begleichen: "Ich habe wirklich die Motivation, alles zurückzubezahlen."