Tod nach Skiunfall Natasha Richardson stirbt an ihren schweren Verletzungen

Natasha Richardson ist an Folgen ihres Skiunfalls gestorben. Die Schauspielerin war vor drei Tagen auf einer Piste gestürzt - jetzt gab Ehemann Liam Neeson ihren Tod bekannt: "Die gesamte Familie ist zutiefst schockiert."

New York/Los Angeles - Richardson erlag im Lenox-Hill-Krankenhaus in New York den Verletzungen, die sie am Montag bei einem Sturz während eines Skikurses auf einer Anfängerpiste erlitten hatte. Der Unfall ereignete sich im Skigebiet Mont Tremblant bei Québec. Die 45-Jährige habe nach dem Sturz keine äußerlich sichtbaren Verletzungen aufgewiesen und sei zunächst sogar ohne fremde Hilfe auf ihr Hotelzimmer gegangen, sagte eine Sprecherin des Skiortes.

Vorsichtshalber sei sie aber von ihrem Skilehrer begleitet worden. Er habe ihr geraten, einen Arzt aufzusuchen. Als die Schauspielerin sich nach einer Stunde über Unwohlsein beklagt habe, sei sie zunächst in das Sainte-Agathe-Krankenhaus nach Québec und später ins Sacré-Coeur-Krankenhaus nach Montréal gebracht worden.

Dem US-Magazin "People" zufolge diagnostizierten die Ärzte bei ihr eine "Blutung zwischen Hirn und Schädel". Die Schauspielerin hatte laut Presseberichten keinen Helm bei dem Unterricht getragen.

Am Dienstag hatte man sie in einem Privatjet von einem Krankenhaus in Montréal nach New York geflogen. Neben ihrem Mann Liam Neeson waren auch ihre Mutter sowie ihre beiden Söhne ans Krankenbett geeilt.

Neeson ließ ihren Tod am Mittwochabend (Ortszeit) in New York durch einen Sprecher bekanntgeben: "Liam Neeson, seine Söhne und die gesamte Familie sind geschockt und zutiefst erschüttert über den tragischen Tod ihrer geliebten Natasha. Sie sind aus tiefsten Herzen dankbar für die Unterstützung, die Liebe und die Gebete aller und bitten um die Wahrung ihrer Privatsphäre in dieser schweren Zeit", hieß es in der Mitteilung des 56-Jährigen.

Die Familie machte keine Angaben zur Todesursache. Seit dem Sturz war in den US-Medien über eine schwere Kopfverletzung mit Gehirnblutungen spekuliert worden. "Diese Details lassen vermuten, dass sich ein Blutklumpen zwischen dem Schädel und dem Hirn gebildet haben könnte", sagte eine Neurologin von der Emory-Universität dem Nachrichtensender CNN. "Patienten können Minuten oder auch Stunden luzid und bei Bewusstsein sein, aber dann dehnt sich der Blutklumpen aus und übt Druck auf das Gehirn aus, was schnell tödliche Folgen haben kann."

Neeson, die gemeinsamen Söhne Michael, 13, und Daniel, 12, sowie Mutter Vanessa Redgrave, 72, hatten am Mittwoch von Richardson Abschied genommen. Auch ihre Schwester, Schauspielerin Joely Richardson, und Hollywoodstar Lauren Bacall suchten Richardson im Krankenhaus auf.

Richardson stammte aus einer berühmten britischen Künstlerfamilie: Ihre Mutter ist Schauspielerin Vanessa Redgrave, ihr Vater Regisseur Tony Richardson.

Die gebürtige Londonerin war in vielen Theater- und Filmproduktionen aufgetreten, darunter in Volker Schlöndorffs "Die Geschichte der Dienerin", "Nell" und "Manhattan Love Story". In England schaffte sie 1985 mit ihrem Bühnenauftritt in Tschechows "Die Möwe" den Durchbruch, am New Yorker Broadway wurde sie 1993 in der Titelrolle des Dramas "Anna Christie" an der Seite von Liam Neeson gefeiert.

Richardson ließ sich 1993 von dem Produzenten Robert Fox scheiden und heiratete ein Jahr später ihren Kollegen Neeson. 1998 erhielt sie den Tony Award für ihre Darstellung der Sally Bowles in dem Musical "Cabaret".

Im vergangenen Januar trat sie gemeinsam mit ihrer berühmten Mutter in einer Benefiz-Aufführung des Musicals "A Little Night Music" auf.

Richardson lebte mit ihrer Familie teils in Manhattan, teils in Millbrook im US-Staat New York. Sie war auch für ihre Gastfreundschaft und Kochkünste bekannt, berichtete die Sendung "Entertainment Tonight". Stars wie Ralph Fiennes, Meryl Streep und Laura Linney seien häufig bei Dinnerpartys zu Gast gewesen. Als Hobby-Köchin hatte Richardson in der TV-Koch-Show "Top Chef" die Rolle einer Jurorin übernommen.

han/dpa/AFP/AP/ddp
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