Autopsiebericht: Whitney Houston starb mit Gesicht nach unten in der Wanne
Foto: Mark J. Terrill/ APLos Angeles - 41 Seiten umfasst der Abschlussbericht der Gerichtsmedizin, der am Mittwoch in Los Angeles veröffentlicht wurde. Demnach ertrank Popstar Whitney Houston mit dem Gesicht nach unten in der Badewanne. Außerdem sei in dem Hotelzimmer, in dem die 48-Jährige vor zwei Monaten ums Leben kam, ein weißes Pulver gefunden worden.
Ob es sich bei den im Zimmer nachgewiesenen Substanzen um Kokain handelte, wurde in dem Bericht nicht ausdrücklich mitgeteilt. Die Droge wurde aber bereits laut dem vor zwei Wochen veröffentlichten vorläufigen Obduktionsbericht im Körper Houstons nachgewiesen.
Der endgültige Bericht bestätigt im Wesentlichen den vorläufigen Report: Die Gerichtsmediziner gehen weiter davon aus, dass Houstons Tod ein Unfall war. Sie sei ertrunken, "die Folge einer Herzerkrankung mit Arterienverkalkung und von Kokainkonsum".
Der endgültige Bericht enthält aber zahlreiche weitere Details. So soll das Wasser extrem heiß gewesen sein - an Houstons Körper seien Verbrühungen festgestellt worden. Die Sängerin sei vermutlich eine Stunde in der Wanne gewesen, bei Auffinden habe sie zwölf Zoll, also gut 30 Zentimeter, unter Wasser gelegen. Die Badewanne sei übergelaufen, das Wasser sei bis in das Hotelzimmer vorgedrungen. Der Autopsiebericht gibt für Houston eine Körpergröße von 1,68 Meter an und ein Gewicht von 68,5 Kilogramm.
Die Ermittler fanden im Badezimmer einen kleinen Löffel mit einer "weißen kristallinen Substanz", auf einem Handspiegel seien Spuren derselben Substanz gefunden worden. Neben einer offenen Sektflasche lagen auch Dutzende Fläschchen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in dem Zimmer. Verletzungen oder irgendwelche Hinweise auf ein Verbrechen wurden nicht gefunden.
Vor ihrem Tod habe die Sängerin über Halsschmerzen geklagt und ihre Assistentin habe ihr vorgeschlagen, ein Bad zu nehmen. Als die Assistentin später nach ihr sehen wollte, habe sie Houston tot in der Badewanne gefunden.
Weder Gerichtsmediziner noch die Polizei wollten sich zu Details des Berichts äußern - etwa, wann Houston zuletzt Kokain eingenommen habe. Polizeisprecher Mark Rosen sagte, die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.
Houston war am 11. Februar in ihrem Hotelzimmer in Beverly Hills leblos in der Badewanne entdeckt worden. Sie hatte seit Jahren immer wieder mit Drogen- und Alkoholproblemen zu kämpfen. Der Superstar hatte von Mitte der 80er Jahre bis weit in die 90er hinein die Charts regiert. Ihr Song "I Will Always Love You" für den Soundtrack des Films "Bodyguard" wurde die Liebeshymne einer ganzen Generation und ist die weltweit meistverkaufte Single einer Sängerin. Vor wenigen Tagen wurde der Trailer zu dem Film "Sparkle" veröffentlicht, in dem Houston ihren letzten Auftritt als Schauspielerin hatte.
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Gedenken an Whitney Houston bei der Oscar-Verleihung am 26. Februar: Nun hat die Gerichtsmedizin in Los Angeles den Abschlussbericht der Autopsie veröffentlicht. Er bestätigt im Prinzip den zwei Wochen zuvor veröffentlichten Zwischenstand der Untersuchgen. Die Sängerin sei ertrunken, "die Folge einer Herzerkrankung mit Arterienverkalkung und von Kokainkonsum".
Whitney Houston bei einem Auftritt im September 2009 in New York: Die Sängerin war am 11. Februar im Alter von 48 Jahren gestorben. Dem abschließenden Autopsiebericht zufolge ertrank der Popstar mit dem Gesicht nach unten in der Badewanne. Außerdem sei in dem Hotelzimmer, in dem die 48-Jährige ums Leben kam, ein weißes Pulver gefunden.
Eine der großen Sängerinnen der vergangenen Jahrzehnte: Houston im Mai 2010 bei einem Auftritt in Oberhausen im Rahmen ihrer "Nothing But Love"-Tour.
1986 wurde sie bei den MTV Music Video Awards ausgezeichnet - für ihr Lied "How Will I Know".
Whitney Houston in einem ihrer größten Momente: Beim Super Bowl 1991, zu Beginn des ersten Golfkriegs, sang sie die Nationalhymne so meisterhaft und bewegend, dass das Stück sogar in den Charts landete. Ihre Heimatstadt Newark will die Verstorbene darum als nationale Heldin ehren.
Ihr größter Erfolg: Im Film "Bodyguard" (1992) spielte Houston an der Seite von Kevin Costner. Zudem gelang ihr mit dem Soundtrack und "I Will Always Love You" ein Megahit - die meistverkaufte Single einer Sängerin.
1992 heiratete Houston den Sänger Bobby Brown. Die Ehe sorgte für zahlreiche Skandale.
Letzte Reise am 18. Februar 2012: Der Leichenwagen mit dem Sarg der Soul-Diva auf dem Weg vom Beerdigungsinstitut zur Kirche in Newark, New Jersey.
An den Absperrungen einige hundert Meter von der Kirche entfernt sangen die Fans und hielten Trauerbotschaften für die Sängerin in die Luft.
Schon am frühen Morgen hatten Fans Kerzen für die mit 48 Jahren verstorbene Sängerin angezündet.
Trauer um Whitney Houston: Viele Fans brachten Bilder...
...der verstorbenen Sängerin mit, für die am 18. Februar in ihrer Heimatstadt Newark ein Trauergottesdienst abgehalten wurde.
Vor einem Beerdigungsinstitut in Newark standen die Menschen Schlange, um sich in die Kondolenzbücher einzutragen.
Auch Houstons umstrittener Ex-Ehemann Bobby Brown kam zur Kirche. Er ging hinein, berührte den Sarg...
...und verließ die Feier kurz nach Beginn schon wieder. In den Tagen zuvor war darüber diskutiert worden, ob Brown eingeladen werden sollte. Familienmitglieder der verstorbenen Sängerin machen den Musiker und Produzenten für die Drogen- und Alkoholprobleme Houstons verantwortlich.
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