"Ich habe sehr emotional auf den Lockdown reagiert. Ich habe mich überfordert gefühlt und war sehr schlecht drauf."
"Ich habe Sorge, dass sechs Wochen Lockdown nicht reichen"
Ein zweiter Lockdown: Was in Deutschland bislang nicht nötig und von den meisten nicht gewollt ist, ist im australischen Bundesstaat Victoria seit gut sechs Wochen Realität. Und zehrt an den Nerven der Menschen.
"Ich bin total launisch. In einem Moment bin ich stinkig, dann werde ich traurig, dann bin ich wieder stinkig und dann plötzlich glücklich."
"Für mich und andere Schüler in der 12. Klasse ist es hart, sich zum eigenständigen Lernen zu motivieren."
Die Anspannung ist groß. Menschenansammlungen sind in Victoria derzeit wegen des Lockdowns eigentlich verboten. Dennoch gingen rund 300 Demonstranten am Wochenende auf die Straße, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Die Polizei griff hart durch. Die australischen Behörden haben die strikten Ausgangsbeschränkungen in der Metropole Melbourne derweil am Sonntag nochmal verlängert - bis zum 28. September. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sei nicht stark genug zurückgegangen, um eine dritte Infektionswelle zu verhindern.
Daniel Andrews, Regierungschef des Bundesstaats Victoria
"Wir können nicht aus dem Lockdown rausrennen. Wir müssen kleine und sichere Schritte aus dem Lockdown gehen, um eine Normalität mit Covid-19 zu erreichen."
Victoria ist der am stärksten von Covid betroffene Bundesstaat Australiens. Bereits von März bis Mai hatten die Behörden hier starke Beschränkungen des öffentlichen Lebens verhängt. Aktuell wurden etwa drei Viertel der aktuellen Fälle in Victoria gemeldet. Insgesamt 750 Menschen sind bislang in Australien an Corona gestorben.
"Ich glaube, unser Leben wird nie wieder so sein wie vorher. Jeder wird sich verändert haben, wenn wir zurückkehren. Ob das gut oder schlecht ist, werden wir noch herausfinden. Ich sage dazu "B.C." und "A.C". Statt "before Christ" (also vor Christus), heißt es jetzt "before Covid" und "after Covid". Ich hoffe, "A.C." kommt bald."