
+++ "Sandy"-Liveticker +++ Damm in New Jersey bricht
[10.59 Uhr] Größter Schaden für Con Edison
"Sandy" hat den schwersten Schaden in der Geschichte von Con Edison angerichtet, wie ein Sprecher des Energieunternehmens mitteilte.
[10.41 Uhr] Lady Gaga ist stolz auf ihre Oma
"Dieses Wasser, das Downtown flutet, während meine Freunde im Dunkeln sitzen, macht mich traurig", schrieb Lady Gaga auf Twitter und Facebook. "Ich liebe Dich, New York. Ich vermisse Dich, Mama, Papa, (Schwester) Natali und alle meine Freunde. Ich wäre gern bei Euch im Regen." Es sei ein starkes Statement für New York, dass keiner ihrer Freunde oder Angehörigen die Stadt verlassen habe - sogar ihre blinde Oma sei in New Jersey geblieben.
[10.30 Uhr] Dammbruch in New Jersey
Im Norden des US-Bundesstaats New Jersey ist ein Damm gebrochen. Drei Städte wurden überflutet: Moonachie, Little Ferry und Carlstadt. "Wir sind im Rettungsmodus", heißt es bei den Behörden.
[10.15 Uhr] "Unwetter werden häufiger und heftiger"
An extreme Unwetter wie den Sturm "Sandy" werden sich die Bürger nach Ansicht des deutschen Umweltbundesamt-Präsidenten Jochen Flasbarth gewöhnen müssen. "Extreme Wetterereignisse werden häufiger & heftiger",twitterte Flasbarth und fügte an: "Hurikkan Sandy ist kein 'Beweis' für den Klimawandel, aber er liegt im Prognosekorridor."
[10.09 Uhr] Rock and Roll Hall of Fame beschädigt
Durch Wind und Wasser ist die Rock and Roll-Ruhmeshalle in Cleveland (Ohio) beschädigt worden, wie der Sender CNN berichtet. Das Museum ehrt berühmte Musiker und Produzenten.
[09.19 Uhr] Zahl der Opfer steigt
Bis zum frühen Dienstagmorgen sind in den USA und Kanada 16 Menschen getötet worden. Die Todesopfer wurden aus New Jersey, New York, Maryland, North Carolina, West Virginia, Pennsylvania und Connecticut gemeldet.
[09.10 Uhr] Brände in Queens breiten sich aus
Mehr als 50 Häuser in Breezy Point sind zerstört, etwa 200 Mitarbeiter der Feuerwehr sind in einem überschwemmten Bezirk des New Yorker Stadtteils Queens im Einsatz. Zwei Menschen wurden bei dem Feuer leicht verletzt. Der Sender NBC hat ein Video der Brände veröffentlicht.

Brände in Queens: Die Feuerwehr ist mit circa 200 Mitarbeitern im Einsatz
Foto: Stephanie Keith/ AP[08.42 Uhr] "Sandy" kostet bis zu 20 Milliarden Dollar
"Sandy" hat bei seinem Aufprall auf die US-Ostküste der USA laut einer ersten Expertenschätzung Schäden von bis zu 20 Milliarden US-Dollar angerichtet. Die Versicherungsbranche dürfte davon fünf bis zehn Milliarden Dollar zu tragen haben, teilte der auf Risikoanalysen spezialisierte Versicherungsdienstleister Eqecat mit. Den volkswirtschaftlichen Schaden schätzen die Experten auf zehn bis 20 Milliarden Dollar.
[08.35 Uhr] Ölpreise geben nach
Die Ölpreise haben am Dienstagmorgen leicht im Minus notiert, Experten erklärten die Abschläge auch mit Auswirkungen des schweren Sturms. Ein Barrel Rohöl (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete im frühen Handel 108,96 US-Dollar. Das waren 48 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sank um 32 Cent auf 85,22 Dollar.
Wegen Sandy haben mehrere US-Ölraffinerien ihre Produktion eingestellt. Dies führt dazu, dass die ohnehin hohen amerikanischen Lagerbestände an Rohöl weiter wachsen - was Druck auf die Ölpreise ausübt. Ein entgegengesetzter Effekt ergibt sich bei Ölprodukten wie Benzin. Dort ziehen die Preise wegen der geschlossenen Weiterverarbeitungsanlagen an.
[07.50 Uhr] Schlimmstes Desaster der New Yorker U-Bahn
Die New Yorker U-Bahn sei 108 Jahre alt und hätte noch niemals eine schlimmere Katastrophe erlebt, wie in der vergangenen Nacht. Das sagte Joseph J. Lhota, der Vorsitzende der Metropolitan Transportation Authority (M.T.A.). "Wir alle kümmern uns darum, das System so schnell wie möglich wieder zum Laufen zu bringen - um New York wieder in einem Normalzustand zu versetzen." Ein genauer Zeitpunkt ist nicht bekannt. Sieben U-Bahn-Schächte sind nach Angaben der Verkehrsbehörde überflutet, die meisten davon liegen demnach unter dem East River. Die Hafenbehörde hat ein Video von der Überschwemmung im Holland-Tunnel veröffentlicht.
[07.12 Uhr] Krankenhaus-Evakuierung dauert an
Noch immer arbeiten Rettungskräfte daran, die mehr als 200 Patienten des New Yorker Universitätskrankenhauses zu evakuieren - darunter 20 Babys. Der Ausfall eines Notstromaggregats hatte diesen Schritt nötig gemacht. Dutzende Krankenwagen stehen vor dem NYU Langone Medical Center, um die Patienten in umliegende Hospitäler zu bringen. Selbst E-Mails und Telefone würden nicht mehr funktionieren, zitiert die "New York Times" eine Sprecherin des Krankenhauses.
[07.00 Uhr] Weitere Flüge annulliert
Am Frankfurter Flughafen wurden neun weitere Flüge in die USA gestrichen, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport mitteilte. Außerdem würden zwölf Flüge von der US-Ostküste nach Frankfurt nicht durchgeführt. Betroffen seien die Flughäfen in New York, Washington, Boston und Philadelphia. Ob im Laufe des Tages noch weitere Annullierungen hinzukommen werden, konnte der Sprecher nicht sagen.
[06.15 Uhr] Romney will an "Sturmhilfe-Event" teilnehmen
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hat seine Teilnahme an einer Veranstaltung für die Opfer des Wirbelsturms "Sandy" angekündigt. Romney werde am Dienstag im besonders umkämpften Bundesstaat Ohio einem "Sturmhilfe-Event" beiwohnen, teilte sein Wahlkampfteam mit. Neben dem Politiker sollen auch der US-Autorennfahrer Richard Petty und der Country-Musiker Randy Owen auftreten.
[06.11 Uhr] Warnungen auch in Kanada
Auch Teile Kanadas bekommen Ausläufer des Sturms zu spüren. Die Menschen in Ontario, Québec und östlich gelegener Provinzen wurden von den Behörden aufgefordert, sich auf das Unwetter vorzubereiten. In Toronto wurde eine Frau nach Polizeiangaben von umherfliegenden Teilen tödlich getroffen.
[05.52 Uhr] Mehrere Brände ausgelöst
In der Stadt haben herabstürzende Stromleitungen zahlreiche Brände ausgelöst, wie Bürgermeister Bloomberg mitteilte. Zudem sei die Fassade eines viergeschossigen Hauses in Manhattan eingestürzt. Verletzt wurde niemand.
[05.43 Uhr] Mindestens 13 Tote
Die Zahl der Todesopfer hat sich auf mindestens 13 erhöht. Die Todesopfer wurden aus New Jersey, New York, West Virginia, Pennsylvania und Connecticut gemeldet. Wegen des Sturms waren in der Nacht zum Dienstag in verschiedenen Regionen mindestens 5,2 Millionen Menschen ohne Strom.
[05.31 Uhr] Vom Hurrikan zum Sturm
Das Nationale Hurrikanzentrum der USA hat "Sandy" vom Hurrikan zum post-tropischen Wirbelsturm herabgestuft. Dieser Schritt hatte allerdings kaum praktische Bedeutung: Nicht zuletzt wegen seines riesigen Ausmaßes hat der Sturm nichts von seiner Gefährlichkeit für die 50 Millionen Menschen im Osten des Landes verloren. Seine Windgeschwindigkeiten erreichten zunächst noch immer bis zu 135 Kilometer pro Stunde.
[05.08 Uhr] Explosion bestätigt
Con Edison hat die Explosion in einem Umspannwerk am Ende der 14th Street bestätigt. Die genaue Ursache sei noch unklar, sagte John Miksad, senior vice-president. Hochwasser oder Trümmer könnten damit zu tun haben. Auf dem Video von der Explosion ist ein riesiger Lichtball mitten in New York zu sehen.
[04.55 Uhr] Schwere Überflutungen in Atlantic City
"Sandy" hat die Spielermetropole Atlantic City im US-Bundesstaat New Jersey schwer überflutet. Der TV-Sender CNN zeigte Bilder von Straßen, in denen das Wasser hüfthoch steht. Auch Teile der berühmten Strandpromenade waren verschluckt. Bürgermeister Lorenzo Langford hatte bereits zuvor eine Ausgangssperre bis Dienstagmorgen (Ortszeit) verfügt.
Auch Hoboken in New Jersey, Nachbarstadt von New York auf der anderen Seite des Hudson, versank im Wasser. Bürgermeisterin Dawn Zimmer sagte dem Sender CNN, die Hälfte der Stadt sei überflutet.
[04.45 Uhr] NFL reagiert auf "Sandy", New York Marathon soll stattfinden
Die nordamerikanischen Football-Profiliga NFL hat auf die Auswirkungen von "Sandy" reagiert und die Transferperiode um zwei Tage verlängert. Ursprünglich sollte die Wechselfrist am Dienstag enden, wurde nun aber auf Donnerstag verschoben. Aufgrund des Sturms hatten die New York Giants, New York Jets, Philadelphia Eagles und Baltimore Ravens am Montag ihre Spieler und Angestellten aufgefordert, daheim zu bleiben. Auch das NFL-Büro in New York blieb bis Dienstag geschlossen.
Unterdessen gaben die Veranstalter des New York-Marathons bekannt, dass der Lauf am Sonntag nach jetzigem Stand wie geplant stattfindet. "Die Zeit ist auf unserer Seite", sagte Geschäftsführerin Mary Wittenberg. Als logistische Herausforderung könnte sich jedoch die Anreise der 18.000 bis 20.000 internationalen Läufer erweisen, da die Flughäfen in New York geschlossen sind. Die Fluggesellschaft United Airlines hat bereits angekündigt, den Elite-Läufern beim Umbuchen behilflich zu sein. Zum New York-Marathon werden mehr als 45.000 Teilnehmer erwartet.
[04.22 Uhr] Con Edison dementiert
"Keine Mitarbeiter von Con Edison sind in einem Gebäude eingeschlossen", teilte das Unternehmen von wenigen Minuten via Twitter mit und dementierte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Die hatte gemeldet, dass 19 Arbeiter der Stromgesellschaft in einem Kraftwerk eingeschlossen waren.
[04.06 Uhr] Alarm bei Amerikas ältestem Kernkraftwerk
Die zweite von insgesamt vier Alarmstufen ist beim ältesten Atomkraftwerk Oyster Creek in Lacey Township der USA (Bundesstaat New Jersey) ausgerufen worden. Schon vor "Sandy" war das Kraftwerk wegen einer Routinekontrolle vom Netz genommen worden. Nach Angaben der Atomregulierungsbehörde wurde gegen 19 Uhr Ortszeit ein "ungewöhnliches Ereignis" gemeldet, als das Hochwasser eine bestimmte Höhe erreichte. Knapp zwei Stunden später wurde die Lage zum "Alarmzustand" hochgestuft, der zweitniedrigsten von vier Stufen.
Die "New York Times" berichtet, dass das Wasser auf über sechs Fuß (umgerechnet rund 1,83 Meter) gestiegen sei. Demnach würde das Kraftwerk bei einer Höhe von über sieben Fuß (2,13 Meter) seine Abklingbecken für die Brennstäbe nicht mehr in gewohnter Weise kühlen können. Die Zeitung beruft sich auf Neil Sheehan, einen Sprecher der Atomregulierungsbehörde. Im Ernstfall würden die Arbeiter Schläuche nutzen, um Extra-Wasser in die Becken zu pumpen und die Brennstäbe zu kühlen.
Nach offiziellen Angaben sind alle US-Atomkraftwerke weiterhin in einem sicheren Zustand. Die Wassermassen in der Nähe von Oyster Creek in der Nähe des Atlantiks sollten innerhalb der kommenden Stunden zurückgehen. Oyster Creek ging 1969 ans Netz und liefert neun Prozent des in New Jersey verbrauchten Stroms.
[04.00 Uhr] Wasser im Battery Park steigt höher als erwartet
Das Hochwasser im Battery Park an der Südspitze Manhattans ist auf über vier Meter gestiegen und damit deutlich höher als erwartet.
[03.52 Uhr] Universitätskrankenhaus von New York muss evakuiert werden
Weil der Notstromgenerator ausgefallen ist, muss das Universitätskrankenhaus von New York evakuiert werden. Das sagte Bürgermeister Michael Bloomberg.
[03.46 Uhr] Windgeschwindigkeiten in Washington erreichen ihren Höhepunkt
Während das ländliche West Virginia mit einem Schnee-Sturm zu kämpfen hat, haben die Windgeschwindigkeiten in der Hauptstadt mit 60 Meilen pro Stunde (etwa 100 Stundenkilometer) ihren Höhepunkt erreicht. Wie die Zeitung "Washington Post" berichtet, wurde dies sowohl am Reagan National Airport als auch auf der National Mall gemessen.
[03.41 Uhr] Wasser in U-Bahn-Tunneln soll 1,20 Meter hoch stehen
In New York strömt das Hochwasser auch in U-Bahn-Stationen. Die Verkehrsbehörde MTA teilte zunächst mit, besonders betroffen seien die Tunnel unter dem East River. Dies wurde später mit dem Hinweis korrigiert, man habe noch keinen genauen Überblick über das Ausmaß der Schäden durch den Wirbelsturm "Sandy". Andere Sender berichteten, dass das Wasser 1,20 Meter hoch in den Tunneln stehe.
Zuvor war der U-Bahn-Verkehr auf unbestimmte Zeit eingestellt worden. MTA dementierte Spekulationen, wonach es mindestens eine Woche dauern werde, bis die Metro wieder fahren könne. "Diese Gerüchte sind falsch. MTA kann den Schaden nicht vor Dienstag abschätzen. Es ist zu früh, um einen Zeitplan für die Wiedereröffnung zu nennen", teilte das Unternehmen über Twitter mit. Experten befürchten, dass das einströmende Salzwasser unter anderem das Signalsystem der Untergrundbahn erheblich beschädigen wird.
[03.30 Uhr] Insgesamt drei Millionen Menschen ohne Strom
Ein kurzer Zwischenstand von "Sandys" Auswirkung: In zahlreichen Städten standen Straßen unter Wasser; bei mehr als drei Millionen Menschen fiel der Strom aus; die Behörden wiesen mehr als eine Million Menschen an, küstennahe Gebiete zu verlassen. Insgesamt werden voraussichtlich rund 50 Millionen Menschen von "Sandy" unmittelbar betroffen sein.
Notruf überlastet
[03.25 Uhr] Hochwasser schließt 19 Arbeiter ein
19 Arbeiter der Stromgesellschaft Con Edison waren in einem Kraftwerk des Unternehmens wegen Hochwasser gefangen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Augenzeugen, der an der Rettung der Arbeiter beteiligt gewesen sein soll. Demnach habe es bei dem Kraftwerk zuvor eine Explosion gegeben. Ob die Arbeiter noch eingeschlossen sind oder bereits befreit worden sind, blieb zunächst unklar.
[03.15 Uhr] Notruf überlastet
Die Notrufnummer 911 ist in New York überlastet. Bürgermeister Michael Bloomberg bittet die Bürger nun: "Bitte benutzten Sie 911 nur, wenn es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt. Fahren Sie nicht mit dem Auto. Sie blockieren nur die Einsatzfahrzeuge." Bloomberg sagte weiter, dass er hoffe, dass alle New Yorker am Dienstag wieder Strom hätten. Laut Angaben des Bürgermeister wird die 911-Nummer rund 10.000-Mal in der Stunde angerufen. Normal sind 1000 Anrufe pro 60 Stunde.
[03.09 Uhr] Geborgenes "Bounty"-Mitglied ist tot
Traurige Nachrichten aus North Carolina: Das geborgene Mitglied des untergegangenen Nachbaus des Segelgroßschiffs "Bounty" ist gestorben. Die 42 Jahre alte Frau war bewusstlos aus dem Wasser gezogen worden. Die Ärzte im Albemarle-Krankenhaus in Elizabeth City konnten ihr Leben jedoch nicht retten. Der 63 Jahre alte Kapitän des Schiffes wird weiter vermisst. Die 16 Mann starke Besatzung hatte den aus dem Hollywood-Klassiker bekannten Großsegler am frühen Montagmorgen etwa 150 Kilometer südöstlich von North Carolina aufgegeben, war in Rettungsboote gestiegen und hatte Hilferufe gefunkt. 14 Mitglieder konnten gerettet werden.
[03.03 Uhr] 250.000 Kunden in New York ohne Strom
Südlich der 26. Straße sei der Strom ausgefallen, sagte ein Sprecher des Stromgesellschaft Con Edison. Im Osten Manhattans reichte der Stromausfall bis zur 29th Street, von wenigen einzelnen Gebieten abgesehen. Betroffen seien 250.000 Kunden. Ein Kunde kann dabei aber auch ein großes Apartmenthaus mit Dutzenden oder gar Hunderten Wohnungen sein. Sprecher Chris Olert machte Überflutungen in Folge des Sturms für den Stromausfall verantwortlich.
[02.55 Uhr] Kinder von Ast getötet worden
In der Nähe von New York sind zwei Kinder getötet worden. Nach Angaben der Behörden spielten die beiden im ersten Stock eines Hauses, als ein großer Ast das Dach durchschlug und die Kinder unter sich begrub. Ihr Alter wird mit unter 14 Jahren angegeben. Zunächst war von drei toten Kindern im Landkreis Westchester nördlich von New York die Rede gewesen.
[02.53 Uhr] Obama und Romney sagen Wahlkampfauftritte ab
Wie geht man acht Tage vor der Wahl mit dem Supersturm um? Präsident Barack Obama und Rivale Mitt Romney haben ihre Wahlkampfauftritte für Dienstag abgesagt. Der Präsident bleibt im Weißen Haus, gibt den Commander-in-Chief. Krisen sind stets die Stunde der Exekutive: "Ich mache mir jetzt keine Sorgen über die Auswirkung des Sturms auf die Präsidentschaftswahl; ich mache mir Sorgen über seine Wirkung auf Familien, auf unsere Rettungshelfer, auf unsere Wirtschaft", hat er erklärt. Romney seinerseits ruft zu Spenden auf, hat nun einen seiner für Dienstag geplanten Wahlkampfauftritte im wichtigen Swing State Ohio zu einem "Storm Relief Event" umgewidmet, um Geld und Hilfsgüter für die Sturm-Opfer zu sammeln.
[02.50 Uhr] Meldungen von weiteren Toten in New York
Das Wasser fließt in den Brooklyn-Battery-Tunnel und in U-Bahn-Stationen, berichtet SPIEGEL-ONLINE-Reporter Florian Harms aus Manhattan: "Feuerwehrsirenen hallen durch die Straßenschluchten. Lokale TV-Sender melden, im Bundesstaat New York seien bereits fünf Menschen durch umherfliegende Äste ums Leben gekommen."
[02.46 Uhr] CNN: Wasser an der Wall Street einen Meter hoch
Der TV-Sender CNN berichtet, dass das Wasser an der New Yorker Börse in der Wall Street inzwischen einen Meter hoch steht.
[02.40 Uhr] Video von möglicher Explosion nahe Kraftwerk
SPIEGEL-ONLINE-Reporter Marc Pitzke lebt in Brooklyn. Er hat ein Video gefunden, dass die Explosion am Ende der 14th Street zeigt. Um das Video zu sehen, klicken Sie bitte hier. Dort befindet sich ein großes Kraftwerk der Stromgesellschaft Con Edison. Con Edison teilte nur mit, dass ein Kraft "Materialprobleme" habe und der Strom in Lower Manhattan deshalb weg sei.
Augenzeugen im East Village berichten aber, die Explosion sei genau am Standort des Kraftwerks gewesen. Das Kraftwerk am Ende der 14th Street ist berüchtigt, es ist schon oft ausgefallen.
[02.34 Uhr] Verfolgen Sie das Stromabschalten mit
Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, wissen wollen, welchen Stadtvierteln die New York Stromgesellschaft Con Edison den Strom abschaltet, gucken sie einfach hier. Das Unternehmen aktualisiert die Karte alle 15 Minuten.
[02.20 Uhr] Scheiben am Rockefeller Center zerspringen
NBC berichtet, im Rockefeller Center in Manhattan seien Fenster zersprungen. "Wir waren draußen auf der 50th Street, und es regnete Glas", meldet NBC-Produzentin Robin Davis: "Große Stücke."
[02:13 Uhr] Brasilianische Touristen von "Sandy" begeistert
"Sandy" ist auch ein großer Event: Hunderte Touristen sind in Manhattan gestrandet. Eine Reisegruppe aus São Paulo in Brasilien fotografiert sich in der Mitte der verwaisten Lexington Avenue. Daneben steht eine Frau aus Kalifornien, sie ist begeistert: "Oh, bitte macht auch von mir ein Foto." Der Wind pfeift mit 140 Stundenkilometern, es klingt wie ein startender Jet.
[02.05 Uhr] Nicht die ganze Südhälfte von Manhattan ist ohne Strom
Korrektur von SPIEGEL-Korrespondent Thomas Schulz. Er befindet sich in der Südhälfte von Manhattan und hat noch Strom. Es handelt sich jedoch offenbar nur um eine kleine Ecke.
[01.54 Uhr] Erste "Sandy"-Tote in New York und Toronto
In New York ist das erste Todesopfer im Zusammenhang mit dem Wirbelsturm "Sandy" gemeldet worden. Nach Angaben des TV-Senders CBS wurde ein Mann im Stadtteil Queens von einem Ast erschlagen. Der Ast habe das Dach eines Holzhauses durchschlagen und den etwa 30 Jahre alten Mann getötet.
In Toronto wurde eine Frau laut Polizeiangaben von einem heruntergefallenen Schild erschlagen. Ein Sprecher sagte, die Winde in der kanadischen Metropole hätten Werte von bis zu 65 Stundenkilometern erreicht.
[01.47 Uhr] Südhälfte von Manhattan komplett ohne Strom
Die ganze Südhälfte von Manhattan ist nun komplett dunkel - bis auf die Lichter am World Trade Center. Laut Fotos sieht es so aus, dass alles südlich der 34th Street dunkel ist
[01.44 Uhr] Katastrophenschutz warnt Bürger
Das Office for Emergency Management (OEM), die Katastrophenschutzbehörde für New York, schickt gerade Alarmmeldungen an alle Handy-Besitzer: Notzustand bis 8 Uhr morgens, "suchen Sie Schutz".
[01.42 Uhr] New Yorker U-Bahn ist geflutet
Die New Yorker Verkehrsgesellschaft MTA bestätigt auf ihrem Twitter-Kanal, dass die U-Bahn in der Stadt geflutet worden ist.
[01.38 Uhr] Greenwich Village ohne Strom
Jetzt hat auch das Greenwich Village keinen Strom mehr. Augenzeugen berichten von einer "massiven Explosion" am Ende der 14th Street. Dort befindet sich ein großes Kraftwerk der Stromgesellschaft Con Edison. Ob es sich tatsächlich um eine Explosion bei dem Kraftwerk handelt, konnte zunächst nicht bestätigt werden.
[01.28 Uhr] Manhattan versinkt
Im East Village stehen die Straßen bis zu einen Meter unter Wasser. Fotos und Videos, die Anwohner auf Facebook posteten, zeigen halb versunkene und teils schwimmende Autos. Auf einem Video ist zu sehen, wie im Peter Cooper Village, einer Wohnanlage zwischen der First Avenue und dem East Village, die Fluten laut über eine Straße rauschen. Andere New Yorker berichten, dass auch die West 22nd Street in Chelsea "komplett überschwemmt" sei, außerdem die West 27th Street. Auch nördlich von der Südspitze Manhattans, von der Stromgesellschaft Con Edison zwangsverdunkelt, gibt es offenbar Probleme mit dem Strom. "An, aus, an, aus", meldet ein Anwohner der West 15th Street. Ähnliche Berichte über solche "Brownouts" (halbe Blackouts) gibt es aus dem Viertel Hell's Kitchen und dem East Village.
[01.21 Uhr] Vordach des Hilton in Newark stürzt ein
Am Flughafen Newark in New Jersey, wenige Kilometer westlich von New York City, stürzte das Vordach des elfstöckigen Hilton-Hotels ein. "Es gab einen riesigen Blitzschlag und einen Knall", berichtet ein deutscher Gast SPIEGEL ONLINE. "Wir saßen gerade beim Essen, als die Kellner riefen: Vom Fenster weg! Vom Fenster weg!" Ein Teil der Lobby habe gesperrt werden müssen.
Niemand sei aber verletzt worden, man nehme die Dinge gelassen. In dem Hotel sitzen rund 60 deutsche Passagiere des Kreuzfahrtschiffs "Aida Luna" fest, das am Freitag von einer Fahrt zu den Bahamas und nach Bermuda zurückgekehrt war. Die Passagiere hätten eigentlich an diesem Montag nach Deutschland zurückkehren sollen. In dem Hilton war bereits am Nachmittag komplett der Strom ausgefallen, die Gäste sitzen bei Kerzenlicht und Leuchtstäben.
[01.19 Uhr] Das Licht der Freiheitsstatue ist erloschen
Im Zuge der Stromabschaltungen im Süden von Manhattan ist das Licht der Freiheitsstatue erloschen.
[01.13 Uhr] Blitze in Brooklyn und New Jersey
Von der Südspitze von Manhattan aus sind regelmäßig Blitze in Brooklyn und New Jersey zu sehen. SPIEGEL-Korrespondent Thomas Schulz vermutet, dass es sich um Transformatoren handelt, die Kurzschlüsse haben.
Derweil hat die New Yorker Stromgesellschaft Con Edison weiteren Stadtviertel den Strom abgeschaltet. Es handelt sich um Gegenden südlich der Brooklyn Bridge und östlich vom Broadway.
[01.09 Uhr] Gespenstische Atmosphäre in Manhattan
Am Ufer, Nähe F.D.-Rosevelt-Drive: Der Wind weht nicht mehr nur, er dröhnt. Umgeknickte Straßenschilder und ein ausgerissener Baum liegen auf dem nassen Asphalt. An Baugerüsten scheppern Metallteile. Irgendwo in einer Nebenstrasse kracht es. Polizeisirenen heulen aus der Ferne durch die Häuserschluchten. Die sonst vielbefahrenen Strassen sind fast menschenleer. Gespenstisch.
[01.03 Uhr] "Sandy" trifft auf Land
Das Zentrum von "Sandy" hat die Küste erreicht. In New Jersey traf der Sturm auf Land. Dies teilten Meteorologen mit. "Sandy" wurde zehn Kilometer südwestlich von Atlantic City lokalisiert. Die Windgeschwindigkeit betrug maximal 129 Stundenkilometer.
Rekord-Hochwasser im Battery Park
[00.54 Uhr] Rekord-Hochwasser im Battery Park
Das Wasser im Battery Park an der Südspitze Manhattans hat ein neues Rekordniveau erreicht. Um 19.20 Uhr Ortszeit stand es bei 3,22 Metern und brach damit die Bestmarke von 3,05 Metern, die 1960 aufgestellt worden war. Damals war das Hochwasser durch Hurrikan Donna ausgelöst worden. Das nationale Wetterdienst teilte mit, dass das Wasser noch auf 3,66 Meter ansteigen soll.
[00.49 Uhr] Äste und Bleche auf Manhattans Straßen
Zwischen 1. und 2. Avenue in Midtown Manhattan: Heftige Windböen jagen durch den Straßenzug, schleudern abgebrochene Äste und von Baugerüsten losgerissene Bleche über den Asphalt. Das erzeugt ein lautes Scheppern. Ein junges Pärchen mit Hund an der Leine rennt in einen Hauseingang, sucht Schutz.
[00.39 Uhr] Wasser überschreitet Flutmauern an Manhattans Südspitze
Meldung von SPIEGEL-Korrespondent Thomas Schulz, der in Lower Manhattan wohnt: "Das Wasser hat soeben die Flutmauern der Südspitze von Manhattan überschritten und flutet die Ränder von Lower Manhattan. Der Höchststand wird indes erst in einigen Stunden erwartet."
[00.34 Uhr] Südspitze von Manhattan ohne Strom
Die New Yorker Stromgesellschaft Con Edison hat der Südspitze von Manhattan den Strom abgestellt. Damit sollen Materialschäden durch das Wetter verhindert werden. Zudem könnte die Stromversorgung nach dem Sturm schneller wieder gewährleistet werden. Zunächst waren 6500 Menschen im Finanzviertel und im Battery Park davon betroffen. Als nächstes hat Con Edison das Viertel Brighton Beach in Brooklyn auf der Liste.
[00.25 Uhr] "Sandy" wird schwächer
"Sandy" ist kein Hurrikan mehr. Das Nationale Hurrikanzentrum der USA (U.S. National Hurricane Center) hat den Sturm zum Post-Tropensturm herabgestuft. "Sandy" verliere an Kraft, seine Windgeschwindigkeiten erreichten aber immer noch bis zu 135 Kilometer pro Stunde.
[00.12 Uhr] Keine Verletzten bei Häusereinsturz
Neue Infos aus Manhattan: Nicht das komplette vierstöckige Mehrfamilienhaus an der 8th Avenue ist eingestürzt, sondern nur die Fassade. In die Wohnungen in den oberen Stockwerke kann direkt hineingeschaut werden. Ein Sprecher der New Yorker Feuerwehr sagte, dass alle Bewohner in Sicherheit gebracht worden seien.
Das Haus befindet sich Mitten im beliebten Viertel Chelsea, direkt an der Party- und Restaurantmeile. Die Gebäude dort stammen alle aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts und sind zum Teil in beklagenswertem Zustand. SPIEGEL-ONLINE-Reporter Marc Pitzke lebte selbst zehn Jahre in der Gegend. In einem Haus, das er bewohnte, stürzte einmal fast der ganze Keller ein und musste mit Pylonen gesichert werden. Die Fassade des nun betroffenen Hauses soll vor 20 Jahren bereits schon einmal eingestürzt sein - das erzählen sich zumindest die Anwohner.
[00.02 Uhr] "Sandy" soll in einer Stunde auf die Küste prallen
Lange war nichts mehr vom U.S. National Hurricane Center zu hören. Jetzt hat die Behörde mitgeteilt, dass "Sandy" in einer Stunde auf die Ostküste treffen soll. Damit wäre der Sturm entgegen anders lautender Meldungen doch nicht schneller als erwartet. Das Zentrum von "Sandy" liegt mittlerweile 35 Kilometer südlich von Atlantic City.
[23.54 Uhr] Mehrfamilienhaus in New York angeblich eingestürzt
Die New York Feuerwehr berichtet auf ihrem offiziellen Twitter-Account von einem Einsturz eines Mehrfamilienhauses an der 8th Avenue.
[23.52 Uhr] Wind in Washington wird stärker
Der Wind in der Hauptstadt nimmt stetig zu. Allerdings kein Vergleich mit New York City. Erste Bäume sind umgestürzt, vornehmlich in den Außenbezirken. Hin und wieder sind Polizei- und Feuerwehr-Sirenen zu vernehmen. Innerstädtisch werden bisher knapp 4.000 Stromausfälle gemeldet, rund um Washington sind etwa 77.000 Haushalte ohne Strom.
[23.25 Uhr] Vermisstes Mitglied der "Bounty" gefunden
Die US-Küstenwache hat ein vermisstes Crew-Mitglied des untergegangenen Nachbaus des Segelgroßschiffs "Bounty" gefunden. Die 42-jährige Frau sei ohnmächtig aus dem Wasser gezogen und in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Kapitän des Schiffes wird dagegen noch vermisst. Die 14 weiteren Crew-Mitglieder waren bereits gerettet worden.
[23.21 Uhr] Bloomberg: "Nun beginnt der schwerste Teil des Sturms"
Es ist dunkel geworden in New York. Bürgermeister Michael Bloomberg brieft die Bürger live. "Nun beginnt der schwerste Teil des Sturms", warnt er. Wichtig sei nun, dass man drinnen bleibe. Und: "Bleiben Sie den Fenstern fern und schließen Sie die Vorhänge." Sein Rat: "Versuchen Sie, zu relaxen und die Nacht zuhause zu verbringen." "Sandy" sei wahrscheinlich "der größte Sturm, den wir je erlebt haben", aber die Stadt sei besser vorbereitet denn je: "Wir erwarten, dass die Schäden relativ gering sind."
[23.18 Uhr] Atomkraftwerk wird genau beobachtet
Das Indian Point Energy Center, ein Atomkraftwerk knapp 70 Kilometer nördlich von Manhattan am Hudson gelegen, wird genau wegen einer möglichen Überflutung beobachtet. Die Verantwortlichen schrieben auf ihrem Twitter-Account, dass das Atomkraftwerk im Notfall sicher heruntergefahren wird. Bis knapp über 4,60 Meter ist der IPEC gegen eine mögliche Flut geschützt.
[23.11 Uhr] Weitere Brücken in New York sollen geschlossen werden
Um 19 Uhr Ortszeit (24 Uhr MEZ) sollen weitere Brücken in New York geschlossen werden: Betroffen sind die Brooklyn Bridge, Manhattan Bridge, Williamsburg Bridge und Ed Koch Queensboro Bridge, die alle über den East River führen. Zuvor waren bereits zwei Brücken zwischen Staten Island und New Jersey geschlossen worden.
[23.03 Uhr] Broadway-Theater bleiben auch am Dienstag geschlossen
Die rund 40 Theater am New Yorker Broadway sollen auch am Dienstag geschlossen bleiben. Davon betroffen sind auch die Produktionen "The Book of Mormon", "Once" und "Mama Mia!". Als Gründe wurden Sicherheitsvorkehrungen und die Schließung des öffentlichen Nahverkehrs genannt.
[22.40 Uhr] Fast 70.000 New Yorker ohne Strom
Aktuellste Meldung der New Yorker Stromgesellschaft Con Edison: Inzwischen sind 68.700 New Yorker ohne Strom, Tendenz steigend. Viele umstürzende Bäume hätten Oberleitungen zerrissen. Es werde mittlerweile erwogen, allen Bewohnern Manhattans südlich der 36. Straße vorsorglich den Strom abzustellen, damit es keine Kurzschlüsse gebe. Das ist fast die gesamte Südhälfte der Insel Manhattan. Bei SPIEGEL-ONLINE-Reporter Marc Pitzke in Brooklyn sind die Lichter noch an - bisher.
Baukran in New York durch starke Winde stark beschädigt
[22.33 Uhr] Szenerie in Manhattan erinnert an Weltuntergangsfilm
SPIEGEL-ONLINE-Reporter Florian Harms berichtet aus New York: "Die Häuserschluchten in Midtown Manhattan liegen jetzt weitgehend verlassen da, nur noch wenige Autos sind unterwegs. Heftige Windböen fegen über die Straßen, Müll fliegt umher, Bäume biegen sich, Ampeln schwanken. Mit der einbrechenden Dämmerung bekommt die Szenerie etwas Surreales, fast wie in einem Weltuntergangsfilm à la Steven Spielberg."
[22.23 Uhr] "Sandy" soll innerhalb der nächsten Stunde die Küste erreichen
Hurrikan "Sandy" ist deutlich schneller unterwegs als erwartet. Das Zentrum des Sturms soll nun schon gegen 23 Uhr deutscher Zeit und damit zwei Stunden früher als zunächst angenommen auf die Küste treffen, sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo.
In New York appellierte Bürgermeister Michael Bloomberg noch einmal an die Einwohner tief gelegener Gegenden: "Gehen Sie sofort. Die Verhältnisse verschlechtern sich sehr schnell, und das Zeitfenster für sie, gefahrlos herauszukommen, schließt sich rasch."
[22.14 Uhr] Restaurants in Manhattan schließen Küchen
Wer heute in Midtown Manhattan essen will, muss tapfer sein: Fast alle Restaurants haben ihre Küchen geschlossen. Im riesigen W-Hotel an der Lexington Avenue sagt der Küchenchef: "Ich habe kein Personal, alle sind zu Hause geblieben." Im In-Lokal P.J Clarks sagt ein Kellner gelassen: "Warum kochen? Heute wird nur getrunken." Der indische Taxifahrer versteht die Aufregung nicht: Er will bis Mitternacht fahren. Sicher. Alles nicht so schlimm, sagt er und lacht. In diesem Moment lässt eine starke Böe sein Auto bedrohlich vibrieren.
[22.10 Uhr] Flut beginnt in Brooklyn
In Brooklyn ist der Wind inzwischen so stark, dass es schwer ist, sich aufrecht zu halten. Am Ufer des East River im Stadtviertel Williamsburg peitschen die Ausläufer von "Sandy" die grauschwarzen Wellen teils meterhoch. Wasser beginnt nun auch hier, die Promenade zu überfluten. Der Regen weht fast waagerecht, die Tropfen graben sich wie Hagelkörner in die Haut. Die Polizei hat das Gelände mit Streifenwagen und Blaulicht abgesperrt, trotzdem wagen sich immer noch ein paar Schaulustige bis ans Wasser. Eine Familie ist sogar mit dem Kinderwagen gekommen.
[22.03 Uhr] "Sandy" bewegt sich schnell auf New Jersey zu
Das U.S. National Hurricane Center meldet um 17 Uhr Ortszeit, dass sich "Sandy" schnell auf New Jersey zu bewegt. Der Hurrikane befindet sich derzeit 45 Kilometer ost-südöstlich von Cape May im US-Bundesstaat New Jersey und rund 65 Kilometer südlich von Atlantic City.
[22.01 Uhr] Romney warnt vor umherfliegenden Wahlkampfschildern
Das Wahlkampf-Team von Mitt Romney fordert Unterstützer im Katastrophengebiet auf, die Werbe-Schilder mit dem Namenszug des Kandidaten aus den Vorgärten zu entfernen: "Bei starkem Wind können sie gefährlich sein und Häuser und Eigentum beschädigen."
[21.55 Uhr] Washingtoner U-Bahn soll auch am Dienstag nicht fahren
In Washington bleibt der öffentliche Personennahverkehr auch am Dienstagmorgen eingestellt. Das teilte die Washington Metropolitan Area Transit Authority (WMATA) mit. Am Dienstagmorgen will die WMATA bekanntgeben, wann der Verkehr wieder aufgenommen werden kann. Zuvor müssen allerdings die möglichen Schäden und die aktuelle Wettersituation analysiert werden.
[21.50 Uhr] Menschenleere Straßen in Washington
Von starkem Regen und ersten Windböen in Washington berichtet SPIEGEL-ONLINE-Korrespondent Sebastian Fischer: "Die Straßen sind menschenleer, die Fenster der Häuser erleuchtet. Die Leute sitzen zu Hause, harren der Dinge. Zwar haben alle offiziellen Stellen sowie die meisten Büros geschlossen und die U-Bahn fährt nicht, viele Restaurants jedoch sind geöffnet. Nur: Kaum einer geht hin. So gestaltet sich etwa der Mittagsbesuch im sonst so beliebten griechischen Lokal 'Zorba's Café' am Dupont Circle einsam und rasch: Alle Tische sind leer, das Essen steht umgehend auf dem Tisch."
[21.40 Uhr] Hochhäuser in New York vibrieren
Der Wind in New York wird stärker. In einem Hochhaus in Midtown Manhattan ist im 29. Stockwerk zu spüren, wie das Gebäude vibriert. Trotzdem sind noch Menschen und einige Taxis auf den Straßen unterwegs. Leichter Sprühregen hat eingesetzt, der Himmel verdunkelt sich. Die TV-Kanäle senden pausenlos Sturm-News. Die New York Times hat ihr Gebäude geschlossen, berichtet aber aus der Redaktion per Livestream.
[21.20 Uhr] Vermisste Franzosen wohlauf
Die nach dem Tropensturm "Sandy" in der Karibik vermissten Franzosen sind wohlauf. Laut Angaben der Rettungskräfte waren die vier Männer und zwei Frauen während des Unwetters nicht wie vermutet in einem Boot unterwegs. Am Montag war dem französischen Transportministerium zufolge zu Wasser und aus der Luft nach den Franzosen gesucht worden. Man hatte befürchtet, dass ihr Boot während des Unwetters zwischen den Inseln Martinique und Dominica gekentert sein könnte.
[21.15 Uhr] New Yorker Brücken sollen gesperrt werden
Mindestens ein halbes Dutzend Brücken in und um New York werden vorsorglich gesperrt worden, kündigte Gouverneur Andrew M. Cuomo an. Bereits geschlossen ist die Tappan Zee Bridge über den Hudson River, etwa 32 Kilometer nördlich von New York. Um 19 Uhr Ortszeit sollen weitere vier Brücken unzugänglich gemacht werden, darunter die George Washington Bridge. Je nach Wetterlage werde man weitere Maßnahmen ergreifen, so der Gouverneur.
[21.10 Uhr] "Sandy" trifft in wenigen Stunden auf New Jersey
Dem U.S. National Hurricane Center zufolge befindet sich das Zentrum des Sturms rund 90 Kilometer ost-südöstlich von Cape May im US-Bundesstaat New Jersey. "Sandy" werde die Küste von Süd-New-Jersey in den kommenden drei bis fünf Stunden erreichen, so die Vorhersage.
[21.04 Uhr] US-Gouverneur hält Todesopfer für unvermeidbar
Der Gouverneur von Maryland hat die schlimmsten Befürchtungen in Worte gefasst: Martin O'Malley warnte die Menschen in seinem Bundesstaat, dass es Tote geben werde. "Sandy" werde 24 bis 36 Stunden über Maryland sein, sagte Martin O'Malley. "Die nächsten Tage werden schwer werden. Es wird Leute geben, die durch diesen Sturm getötet werden." Der Hurrikan sollte in der Nacht zum Dienstag auf Land treffen.
[20.52 Uhr] Starker Wind in Midtown Manhattan
SPIEGEL-ONLINE-Reporter Roland Nelles berichtet, dass in Midtown Manhattan die ersten stärkeren Windböen zu spüren sind. "Auf der 48. Strasse liegt ein entwurzelter Baum und versperrt die Fahrbahn. Die wenigen Fußgänger, die noch unterwegs sind, beeilen sich, um in sicheren Gebäuden Deckung zu suchen. Unser Hotel warnt ausdrücklich davor, das Haus zu verlassen. Der Regen ist noch nicht sehr stark, eher ein Sprühregen."
[20.24 Uhr] Baukran durch Sturm beschädigt
In New York ist ein Baukran durch heftige Böen schwer beschädigt worden. Die New Yorker Behörden ordneten die Evakuierung der oberen Stockwerke in der Nähe gelegener Gebäude an. Die Baustelle befindet sich in der West 57th Street. Es gab keine Verletzten, der Unglücksort wurde weiträumig abgesperrt. Meteorologen schätzen, dass die Windgeschwindigkeit etwa 150 Kilometer pro Stunde betrug. Sämtliche Bauarbeiten in New York waren bereits am Samstag eingestellt worden. Eine Sechs-Zimmer-Wohnung in dem Luxusgebäude namens One57 wird zum Preis von 90 Millionen US-Dollar angeboten.
[20.11 Uhr] Wall Street bleibt auch am Dienstag geschlossen
Wegen des herannahenden Hurrikans "Sandy" bleiben die New Yorker Börsen auch am Dienstag geschlossen. Damit wird der Parketthandel an der Börse NYSE erstmals seit 1888 wegen schlechten Wetters an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ausgesetzt. Die Gegend um den Finanzdistrikt in New York gehört zu den Gebieten, in denen Evakuierungen wegen des Hurrikans angeordnet wurden.
[19.59 Uhr] Premiere von "Anna Karenina" abgesagt
Die geplante Premiere von "Anna Karenina" mit Keira Knightley und Jude Law in New York ist kurzfristig abgesagt worden. Das Kostümdrama sollte am New Yorker Union Square vorgestellt werden. Ein neuer Termin wurde zunächst nicht bekannt. Der drohende Sturm hat den Filmbetrieb in Manhattan praktisch lahmgelegt. Die Stadt hat sämtliche Drehgenehmigungen für Außenaufnahmen bis auf weiteres eingestellt.
[19.52 Uhr] Segelgroßschiff Bounty vor North Carolina gesunken
Der am Montag in Seenot geratene Großsegler "Bounty" soll vor der Küste des US-Bundesstaats North Carolina gesunken sein. Nur der Mast sei noch zu sehen, hieß es in ersten Agenturberichten. In einer dramatischen Rettungsaktion hatten zuvor zwei Hubschrauber der US-Küstenwache 14 Besatzungsmitglieder in Sicherheit gebracht. Zwei Menschen waren auch Stunden nach der Aktion vermisst. Der Dreimaster diente Marlon Brando und Trevor Howard als Kulisse des 1962 entstandenen Hollywood-Klassikers "Die Meuterei auf der Bounty".
[19.35 Uhr] Lower Manhattan bald ohne Strom
Der New Yorker SPIEGEL-Korrespondent Thomas Schulz hat einen Anruf vom New Yorker Stromversorger Consolidated Edison Inc bekommen. Sie werden demnächst in Lower Manhattan vorsorglich den Strom abstellen, um Schäden durch die erwartete Überflutung unterirdischer Anlagen einzuschränken.
[18.11 Uhr] Taxigäste müssen extra zahlen
Wer jetzt noch in der Hauptstadt Washington D.C. per Taxi unterwegs ist, muss einen Zuschlag zahlen. Die Taxifahrer verlangen 15 Dollar für den Notfalleinsatz, meldet die "Washington Post".
[nachmittags] Tanz vor dem Sturm
Tausende Fußgänger haben am Montag die wegen des Sturms gesperrten Stadtautobahnen Manhattans erobert. Viele spazierten über die sechsspurigen Schnellstraßen, die sonst von Hunderttausenden Autos verstopft werden. Manche tanzten sogar. "Ich will einfach diese einmalige Gelegenheit nutzen", sagte eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter.