Reaktion auf Krawalle von 2011 Londoner Polizisten sollen Kameras tragen

Britische Polizisten: Kameras am Körper
Foto: Matthew Lloyd/ Getty ImagesLondon - Im August 2011 wurde der Schwarze Mark Duggan von der Londoner Polizei erschossen. Tausende gingen nach dem umstrittenen Polizeieinsatz in Großbritannien auf die Straße. Bei den schwersten Straßenunruhen seit Jahrzehnten starben fünf Menschen. Als Reaktion auf die Krawalle sollen bewaffnete Polizisten in der britischen Hauptstadt künftig mit Videokameras ausgestattet werden. So sollen sie mit "am Körper getragenen Kameras" ihre Einsätze aufzeichnen, teilte der Polizeibevollmächtigte Bernard Hogan-Howe mit.
Die Polizei wolle so vor allem die "Beziehungen zu schwarzen Londonern wieder verbessern". Laut Hogan-Howe soll ein Testlauf noch in diesem Jahr starten.
Polizeibeamte hatten am 4. August 2011 im Londoner Stadtteil Tottenham ein Taxi angehalten, in dem Mark Duggan, ein vierfacher Familienvater, unterwegs war. Die Fahnder verdächtigten ihn des illegalen Waffenbesitzes und der Mitgliedschaft in einer Gang. Nachdem der 29-Jährige ausgestiegen war, eröffnete ein Beamter das Feuer und tötete ihn mit zwei Schüssen. Der Polizist erklärte hinterher, er habe eine Waffe in Duggans Hand gesehen und aus Notwehr gehandelt.
Eine gerichtliche Untersuchung ergab nun, dass Scotland Yard Duggan rechtmäßig erschossen hatte. Laut Jury war Duggan zwar unbewaffnet, als er erschossen wurde. Er hatte die Pistole jedoch im Taxi bei sich und sie wahrscheinlich aus dem Fenster geworfen, als er die Polizeiaktion bemerkte.