Rammbock, Blendgranate: Polizei stürmt versehentlich die Wohnung einer Omi – die reagiert perfekt

Dieser Beitrag wurde am 12.12.2018 auf bento.de veröffentlicht.
In Nordrhein-Westfalen wollte die Polizei eigentlich die Wohnung eines Rockers stürmen. Die schwer bewaffneten Beamten rammten vergangenen Donnerstag in Lüdenscheid frühmorgens die Türen ein und zündeten auf dem Balkon eine Blendgranate – nur um schließlich eine überrumpelte 88-jährigen Frau in ihrem Bett vorzufinden. Offensichtlich hatte sich das Spezialeinsatzkommando (SEK) an der Tür geirrt.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, der Frau gehe es gut, sie habe gefasst auf den Einsatz reagiert. Wie das regionale Portal "come-on.de" berichtet, habe sich die Frau nach dem ersten Schock dann erst einmal um ihre Gäste gekümmert – mit Kaffee aus dem guten Weihnachtsgeschirr.
Der Sachschaden sei noch am selben Tag ersetzt worden. Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen, wie es zu dem Irrtum kommen konnte.
Wer wurde eigentlich gesucht?
Hintergrund des Großeinsatzes, bei dem parallel Razzien in Hagen, Dortmund, Unna, Witten und im Märkischen Kreis liefen, war laut Staatsanwaltschaft ein versuchtes Tötungsdelikt im Rocker-Milieu. Der eigentlich gesuchte Lüdenscheider aus der Rockergruppe "Freeway Riders" soll im vergangenen Oktober in Hagen ein Mitglied einer rivalisierenden Rockergruppe durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt haben.
Trotz der Panne war die Razzia letzten Endes erfolgreich: Der gesuchte Rocker aus Lüdenscheid sowie 12 weitere Männer in NRW konnten festgenommen werden, die Polizei beschlagnahmte Schusswaffen und Drogen.
Mit Material von dpa