Madagaskar Minister schwimmt nach Hubschrauberabsturz zwölf Stunden zur Küste

Er wollte sich ein Bild vom Ausmaß eines Schiffsunglücks machen – dann stürzte sein Helikopter ab. Ein Politiker in Madagaskar brachte sich danach schwimmend in Sicherheit. Sein Kommentar: »Meine Zeit ist noch nicht gekommen.«
Küste von Madagaskar

Küste von Madagaskar

Foto: REDA&CO / REDA&CO/Universal Images Group via Getty Images

Mehr als drei Jahrzehnte hatte Serge Gelle im Polizeidienst gestanden – bis er im August das Amt des Ministers für Polizeiangelegenheiten in Madagaskar übernahm. Dabei hatte sich der heute 57-Jähige nach Angaben seiner Kollegen stets körperlich fit gehalten. Das half ihm nun dabei, eine bemerkenswerte Leistung zu vollbringen.

Wie die lokalen Behörden melden, ist Gelle einer von zwei Männern, die einen Hubschrauberabsturz über dem Meer überlebt und sich dann schwimmend in Sicherheit gebracht hatten. Beide erreichten am Dienstagmorgen getrennt die Küste nahe der Stadt Mahambo, wie der britische »Guardian«  mit Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP berichtet.

Beide waren demnach rund zwölf Stunden im Wasser gewesen. Aufnahmen aus den sozialen Medien zeigen Gelle erschöpft aber offenbar unversehrt in Tarnkleidung auf einem Liegestuhl. Nach eigenen Angaben ist der Minister unterkühlt, aber ohne Verletzungen davongekommen. Sein Kommentar zu der Aktion: »Meine Zeit zu sterben ist noch nicht gekommen.«

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Er und ein Polizist konnten nach bisherigem Stand aus dem Helikopter springen, nach zwei weiteren Passagieren der Unglücksmaschine wird noch gesucht. Unklar ist noch, warum der Hubschrauber über dem Meer niederging.

Viele Tote bei Schiffsunglück vor der Nordküste

Nach Angaben von Polizeichef Zafisambatra Ravoavy hatten Gelle und der andere Polizist die Sitze des abgestürzten Helikopters genutzt, um sich an der Wasseroberfläche zu halten. »Er hat immer starke sportliche Leistungen gezeigt. Und das hat er sich auch als Minister bewahrt«, so Ravoavy.

Wie weiter bekannt wurde, wollte der Minister aus der Luft die Szene eines Schiffsunglücks begutachten. Bei dem Vorfall vor der Nordostküste der Insel waren am Montag rund 40 Menschen gestorben, wie die Polizei erklärte. Zunächst waren die Behörden von 18 Todesopfern ausgegangen, hatten diese Zahl aber später nach oben korrigiert.

jok

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