Defekter Reifen
Air-Canada-Maschine legt Sicherheitslandung in Madrid hin
Schreckmoment für 128 Passagiere: Wegen eines defekten Reifens musste ein Flugzeug der Gesellschaft Air Canada in Madrid stundenlang im Kreis fliegen, um eine Sicherheitslandung vorzubereiten.
Die Boeing 767 musste am Montagabend in Madrid vorzeitig landen
Foto: JUAN MEDINA/ REUTERS
Ein Flugzeug mit 128 Passagieren an Bord hat wegen eines beschädigten Reifens eine Sicherheitslandung in Madrid durchgeführt. Die Maschine landete am Montag um kurz nach 19 Uhr ohne Probleme, die Landung wurde vom spanischen Fernsehen übertragen. Zuvor war der Pilot mit der Maschine mehr als vier Stunden über einem Gebiet südlich der spanischen Hauptstadt gekreist, um Treibstoff zu verbrauchen und die Maschine leichter zu machen.
Die Maschine vom Typ Boeing 767-300 war beim Start in Madrid an einem Fahrwerkrad beschädigt worden, teilte ein Sprecher der spanischen Flugsicherung ENAIRE mit. Die Maschine war gegen 14.30 Uhr gestartet und hätte eigentlich nach Toronto fliegen sollen. Der Pilot meldete den Schaden kurz nach dem Abflug und kündigte die Rückkehr nach Madrid an.
Besatzung konnte Passagiere schnell beruhigen
"Es ist alles völlig ruhig hier an Bord", sagte ein Passagier in einem Radiointerview, als die Maschine noch in der Luft war. Man habe kurz nach dem Start "so etwas wie einen Schlag" gehört, aber die Besatzung habe alle Passagiere schnell beruhigt und erklärt, es liege keine Gefahr vor. Man kehre aus reiner Vorsicht nach Madrid zurück.
Sprecher der Luftbehörden äußerten Kritik an einigen Medien. Durch die stundenlange Live-Berichterstattung hätten Angehörige und Freunde der Passagiere beunruhigt werden können. Derartige Sicherheitslandungen ohne größere Risiken seien nicht selten.
Wegen der Sichtung von Drohnen war der Madrider Flughafen am Montagnachmittag für etwa eineinhalb Stunden komplett gesperrt worden. Mit diesem Zwischenfall hatten die Probleme am Flugzeug von Air Canada nach bisherigen Informationen nichts zu tun.
Der Alarm wurde den Angaben zufolge gegen 12.40 Uhr ausgelöst und gegen 14.15 Uhr wieder aufgehoben. Ob eine oder mehrere Drohnen gesichtet wurden, war zunächst unklar. Die Sichtung sei von mindestens zwei Piloten gemeldet worden, hieß es.