Madrider Modewoche Magermodels haben Laufstegverbot

Einen spektakulären Schritt haben die Veranstalter der Madrider Modewoche gewagt: Zum ersten Mal in der Geschichte der Branche haben sie Models von der Teilnahme ausgeschlossen, die zu dünn sind. Ein Drittel der Bewerberinnen fiel nach den neuen Kriterien durch.

Madrid - Magere Models dürfen an der Madrider Modewoche "Pasarela Cibeles" künftig nicht mehr teilnehmen. Rund 30 Prozent der Bewerberinnen für die diesjährige internationale Modenschau lehnten die Veranstalter wegen Untergewichts ab, berichten spanische Zeitungen. Nur Models, die gesund und nicht abgemagert aussehen, dürften bei der Szene-Show über den Laufsteg stolzieren, hieß es weiter. Beispiel: Bei einer Größe von 1,75 Meter müsse ein Model mindestens rund 56 Kilogramm wiegen. Die Modenschau beginnt am 18. September in der spanischen Hauptstadt.

Hintergrund des Teilnahmeverbots sind eine Empfehlung des spanischen Parlaments von 1999 und anhaltende Proteste von Verbraucherverbänden. Das Bild zu dünner Models könne die ohnehin verbreiteten Krankheiten Magersucht und Bulimie bei Jugendlichen fördern. Es entstehe eine falsche gesellschaftliche Idealvorstellung, warnen die Politiker immer wieder. Die Veranstalter der "Pasarela Cibeles" reagieren jetzt als erste Modenschau auf diese Empfehlungen.

Ausschlaggebend sei der Body Mass Index (BMI), der sich aus dem Körpergewicht dividiert durch die Größe zum Quadrat errechnet. Teilnehmen dürfen nur noch Models mit einem BMI über 18. Konfektionsgrößen seien nicht aussagekräftig, hieß es in Madrid. Liege der BMI unter 16, müsse man von Magersucht oder Bulimie ausgehen. Die Bedeutung des Problems sei auch allen spanischen Designern bewusst. Es sei wichtig, die Modebranche für diese Problematik zu sensibilisieren, hieß es.

ffr/dpa

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