Hier quasselt Martin Sonneborn eine Minute lang rum – um die NPD zu trollen
Dieser Beitrag wurde am 14.11.2018 auf bento.de veröffentlicht.
Der Satiriker Martin Sonneborn sitzt seit 2014 im EU-Parlament. Nicht, um die europäische Politik mitzugestalten – sondern vor allem, um anderen Abgeordneten auf die Nerven zu gehen, wie er selbst sagt. Wie gut er anderen auf die Nerven gehen kann, hat Martin Sonneborn nun erneut bewiesen.
In weniger als einer Minute trollt er die NPD und Angela Merkel.
Die Bundeskanzlerin war am Dienstag im EU-Parlament in Straßburg zu Gast. In ihrer Rede warb sie für eine gemeinsame europäische Armee und kritisierte nationale Alleingänge. (SPIEGEL ONLINE)
Nach der Rede hatten die Abgeordneten Zeit, sich zu äußern. Jeder kann Redezeit beantragen, diese wird dann gewichtet, je nachdem wie viele Sitze die jeweilige Partei hat. Die NPD ist als Kleinstpartei im EU-Parlament vertreten, die Satirepartei "Die Partei" von Martin Sonneborn ebenfalls.
Und Sonneborn hat den Rechtsextremisten nach eigenen Angaben den Redeplatz abgeluchst – auch wenn er eigentlich gar nichts zu sagen hat.
Das sind die drei witzigsten Nicht-Aussagen von Martin Sonneborn:
- Ein Seitenhieb gegen die NPD. Diese ist nur mit Udo Voigt im EU-Parlament vertreten – also mit einem von insgesamt 751 Abgeordneten. Allerdings ist auch Sonneborn der einzige Vertreter seiner Partei.
- Ein ziemlich geschmackloser Witz auf Kosten von Merkel. Mit dem "Abschied" von Kohl ist die Trauerfeier anlässlich seines Todes gemeint – kein passender Vergleich. Immerhin schiebt Sonneborn versöhnlicher nach: "Sie werden mir immer sympathischer, je mehr ich Leute sehe, die Ihnen in der CDU nachfolgen werden."
- Ausdruck von Sonneborns Sorge um die Zukunft Deutschlands. Vielleicht. Mit dem letzten Satz seiner kurzen Rede spielt Sonneborn auf Merkels bevorstehenden Abschied als CDU-Vorsitzende an – und ihr Ende als Kanzlerin. Merkel will nach 2021 nicht noch mal kandidieren, eventuell muss sie ihren Posten sogar früher räumen. In jedem Fall scheint Sonneborn mit Blick auf die Rechtsaußenparteien Angst zu haben, wie sauber Deutschland bleiben wird.