Massengrab Europäische Touristen mit Identifikations-Chip verscharrt
Hamburg - Der vor Ort anwesende Arzt Wicharn Girdwichai, Direktor des Chaophya Hospital Bangkok, erklärte heute gegenüber SPIEGEL-TV-Reporter Peter Hell, den vergrabenen Leichen seien Mikrochips eingepflanzt worden, um sie nach einer späteren Exhumierung identifizieren zu können. Das Massengrab befindet sich im thailändischen Ort Bhuridadfpong bei Takua Pa.
Die Opfer seien, so die ebenfalls anwesende thailändische Rotes-Kreuz-Helferin Arunswasdi Pachra aus der Region Khao Lak, zum Yan Yao Tempel geschafft worden. Hier habe man ihnen genetisches Material entnommen, die entsprechenden Identifikations-Chips eingesetzt und sie anschließend beigesetzt.
Die Identifizierung der Opfer ist extrem schwierig. Die aufgedunsenen Körper verwesen in der Hitze sehr schnell.
Allein in Thailand starben mindestens 5246 Menschen; etliche davon sind Touristen. Die Zahl der vermissten Bundesbürger liegt auch neun Tage nach der Katastrophe bei mehr als 1000, wie heute Außenminister Joschka Fischer vor Journalisten in Berlin bestätigte. Bislang konnten lediglich 60 Deutsche identifiziert werden, 46 in Thailand und 14 in Sri Lanka.

Nach der Flut: Aufräumen in den Trümmern
Die Zahl der Verletzten liege konstant bei rund 300. Es gebe weiter eine leicht positive Tendenz bei den Vermisstenzahlen durch die Rückmeldungen von Reisenden aus den Krisengebieten. Es sei aber noch nicht absehbar, wie lange es noch dauern werde, bis die Vermissten-Liste geschlossen werden könne, sagte Fischer, der am Freitag zu einer mehrtägigen Reise in die Katastrophengebiete aufbrechen wird.
Insgesamt sind bei der Flutkatastrophe nach bisherigen Angaben rund 150.000 Menschen umgekommen.