Mike Towell (l.) im Ring (Archivbild)
Foto: Mark Runnacles/ Getty ImagesNach einem Kampf in Glasgow ist der schottische Boxer Mike Towell am Freitagabend seinen schweren Kopfverletzungen erlegen. Der Ringrichter hatte das Match am Vorabend in der fünften Runde abgebrochen, nachdem der 25 Jahre alte Weltergewichtler zu Boden gegangen war.
Schon in der ersten Runde war Towell von seinem Gegner einmal K.o. geschlagen worden, hatte sich dann aber wieder aufgerafft und den Kampf fortgeführt. Nach dem zweiten K.o. wurde der bewusstlose Boxer sofort mit Sauerstoff versorgt, aus dem Ring getragen und in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort starb er tags darauf an einer schweren Gehirnblutung und -schwellung, teilte der St. Andrews Sporting Club, in dem Towell Mitglied war, am Samstagmorgen mit.
Mike Towell habe schon wochenlang über Kopfschmerzen geklagt, teilte seine Freundin auf Facebook mit. Sie habe aber vermutet, dies sei eine stressbedingte Migräne. "Alle meine Gedanken sind bei Mike und seiner Familie", sagte sein Gegner Dale Evans. Towell sei ein wahrer Kämpfer.
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Der "Thrilla von Manila": 1975 trafen Muhammad Ali (l.) und Joe Frazier zum dritten und letzten Mal aufeinander. Nach einer brutalen Schwergewichtsschlägerei brach Fraziers Betreuer Eddie Futch den Kampf nach der 14. Runde ab. Ali brach noch im Ring zusammen, beide Boxer mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Als "Kampf des Jahrhunderts" in die Geschichte eingangen war zuvor das erste Duell der beiden Schwergewichtler. Im Madison Square Garden von New York hatten sich Ali (l.) und Frazier bereits 1971 eine wahre Schlacht über 15 Runden geliefert. Frazier gewann nach Punkten, nachdem er Ali in der Schlussrunde mit einem mächtigen Haken zu Boden geschickt hatte und entthronte den "Größten aller Zeiten" zum ersten Mal.
"Get up, you bum!" - "Steh auf, du Penner!": 105 Sekunden dauerte der Kampf zischen Ali (oben) und Sonny Liston 1965. Mit dem "Phantomschlag", einem extrem schnellen Treffer, streckte Ali seinen Kontrahenten nieder. Bis heute ist Listons K.o. der schnellste eines ehemaligen Boxweltmeisters in der Geschichte des Schwergewichts.
George Foreman (l.) galt als härtester Schläger seiner Zeit - und wurde 1974 im "Rumble of the Jungle" in Kinshasa von Muhammad Ali regelrecht gedemütigt. Ali legte sich acht Runden lang in die Seile, kassierte einen Körpertreffer nach dem anderen und fragte Foreman immer wieder: "Ist das alles, George?" Zum Ende der achten Runde streckte Ali den ausgepumpten Weltmeister mit neun aufeinanderfolgenden Kopftreffern nieder.
Ein neuer Star am Boxhimmel: "Iron" Mike Tyson (r.) schlug noch härter als Foreman - und seine Gegner regelmäßig in den ersten Runden zu Boden. So auch bei seinem WM-Debüt 1986 gegen Trevor Berbick. Der amtierende Champion hörte nicht einmal mehr den Gong der zweiten Runde, dafür aber die Vöglein zwitschern. Der 20 Jahre alte Tyson hatte ihm mit einem Hieb aufs Ohr den Gleichgewichtssinn geraubt. Berbick versuchte immer wieder aufzustehen, doch es gelang ihm nicht.
Elf Jahre später peilte ein völlig entnervter "Iron" Mike in Las Vegas erneut das Ohr eines Kontrahenten an - allerdings nicht mit der Faust. Tyson knabberte Evander Holyfield nach drei Runden an...
...und biss ihm ein großes Stück aus der Ohrmuschel. So etwas hatte die Boxwelt zuvor noch nie gesehen. Tyson wurde sofort disqualifiziert und für ein Jahr gesperrt.
Sein legendärster Auftritt war kein Kampf um die WM-Krone: Max Schmeling (r.), bis heute einziger deutscher Schwergewichtsweltmeister, schaffte im Juni 1936 gegen Joe Louis die große Sensation in New York.
Schmeling (r.) streckte den als unschlagbar geltenden US-Amerikaner in der zwölften Runde nieder. Schmeling hatte die Schwachstelle des Gegners erkannt: Louis ließ seine linke Hand in der Deckung zu tief sinken und offenbarte so eine Angriffsfläche.
Von den amerikanischen Medien wurde Axel Schulz (l.) zu Schmelings Erbe stilisiert. Für Box-Opa Foreman war der "weiche Riese" 1995 in Las Vegas allerdings nur ein willkommenes Opfer bei der eingeplanten Titelverteidigung. Schulz lieferte jedoch den Kampf seines Lebens und brachte die unbewegliche Legende ins Wanken. Das Urteil fiel dennoch knapp nach Punkten für Foreman aus. Ein Skandal für nahezu alle Beobachter. Den Rückkampf scheute Foreman und gab seinen Titel ab, Schulz konnte nie wieder an seine Leistung anknüpfen.