Brooklyn Center, Minnesota
Bodycam-Aufnahmen der US-Polizei: Zu sehen ist eine Verkehrskontrolle und der anschließende Versuch, den 20-jährigen Afroamerikaner Daunte Wright festzunehmen. Beim Anlegen der Handschellen versucht Wright plötzlich, sich aus dem Griff zu lösen und steigt wieder ins Auto – eine Polizistin kommt zu Hilfe, die Situation eskaliert:
»Taser, Taser, Taser! Oh, verdammt – ich habe ihn erschossen.«
Die Polizei erklärte später, die Verwechslung von Elektroschocker und Dienstwaffe sei ein fatales Versehen gewesen.
Tim Gannon, Polizeichef Brooklyn Center
»Während der Gemengelage zog die Polizistin die Dienstwaffe statt des Elektroschockers. Aus meiner Sicht zeigt auch die unmittelbare verzweifelte Reaktion, dass dies ein versehentlicher Schuss war, der zu dem tragischen Tod von Mr. Wright führte.«
Der Vorfall ereignete sich am Sonntag nur wenige Kilometer entfernt von dem Gerichtsgebäude in Minneapolis, in dem der Prozess gegen den Ex-Polizisten Derek Chauvin wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd geführt wird.
Hunderte Menschen gingen nach dem tödlichen Schuss auf Daunte Wright auch am Montag auf die Straße, um gegen Polizeigewalt zu demonstrieren.
US-Präsident Joe Biden rief die Bürger zur Ruhe auf, die örtliche Polizei forderte die Nationalgarde zur Unterstützung an. Laut Polizei werde der Vorfall gründlich überprüft, die Beamtin sei während der laufenden Untersuchung freigestellt worden. Für den Großraum Minneapolis wurde eine nächtliche Ausgangssperre angeordnet. Ungeachtet dessen gingen die Proteste weiter.