Mordfall Lindh Genetischer Fingerabdruck auf der Tatwaffe
Der Mord an Anna Lindh ist zwar noch nicht endgültig geklärt. Aber auf der Tatwaffe hätten Spezialisten DNS des Hauptverdächtigen gefunden, berichten schwedische Zeitungen.
Stockholm - Die auf dem Jagdmesser gefundene und mikroskopisch kleine Menge DNS sei identisch mit dem "genetischen Fingerabdruck" des seit einer Woche inhaftierten Mijail M., 24, berichtet die Zeitung "Expressen" unter Berufung auf Polizeikreise. Offiziell bestätigt wurde diese Meldung noch nicht.
Nach der Verhaftung des neuen Hauptverdächtigen hat die schwedische Polizei die Verfolgung weiterer Fährten aufgegeben. Die Zahl der zur Aufklärung des Mordes an der schwedischen Außenministerin eingesetzten Ermittler sei von 80 auf 20 reduziert worden, teilte Polizeisprecher Ulf Göranson mit. "Es ist unsere Aufgabe, uns auf diesen Tatverdächtigen zu konzentrieren", sagte Göranson. Der Verdächtige M. wurde am Dienstag erstmals psychiatrisch untersucht.
Es handele sich nur um eine vorläufige Bewertung, erklärte der Sprecher des Nationalrats für Gerichtsmedizin, Pelle Grantström. Bei der einstündigen Untersuchung sollte festgestellt werden, ob eine längere Begutachtung notwendig sei. M. stand bereits mehrfach vor Gericht, unter anderem weil er seinen Vater mit mehreren Messerstichen in den Rücken verletzte. In einem psychiatrischen Gutachten wurde 1997 eine dringende psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung empfohlen, nicht aber die Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus.
Seiner Mutter gegenüber habe M. den Mord an Anna Lindh gestanden und Einzelheiten berichtet, hatte "Expressen" zuvor berichtet. Gegenüber der Polizei streitet er die Tat ab. Schwedens Außenministerin Anna Lindh war am 10. September in Stockholm niedergestochen worden.
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