Während trauernde Menschen dem ermordeten Jakob von Metzler gedachten, tappt die Polizei bei der Suche nach dem Motiv weiter im Dunkeln. Da der mutmaßliche Täter schweigt, könnte es sein, dass auch den kleinsten Beweisstücken große Bedeutung zukommt. Nun haben die Ermittler die Spurensuche abgeschlossen.
Frankfurt am Main - Frankfurt/Main - Vor der Villa der Familie Metzler haben Trauernde Menschen auch am Donnerstag Blumen abgelegt und Kerzen angezündet. Fotos, Abschiedsbriefe und Stofftiere liegen vor dem Tor und erinnern an den Elfjährigen.
Im Frankfurter Stadtwald, wo der mutmaßliche Täter am Montag das Lösegeld in Höhe von einer Million Euro entgegengenommen hatte, suchten die Ermittler auch am Donnerstag nach Spuren. Die Polizisten konzentrierten sich dabei auf die noch fehlenden Kleidungsstücke des Jungen und auf Plastiktüten, in denen das Lösegeld verpackt war. Das Geld war in der Nacht zum Montag in zwei Aldi-Tüten verpackt in der Nähe einer Straßenbahnhaltestelle bei einem Mülleimer an einem Weiher abgelegt und dort abgeholt worden.
Zum Zeitpunkt seines Verschwindens, am vergangenen Freitag, war Jakob mit einer sandfarbenen Hose bekleidet. Dazu trug er einen blau-weiß gestreiften Baumwollpulli, ein Hemd mit Kragen und weiße
Sportschuhe der Marke "Puma". Er hatte einen schwarzen Nylon-Rucksack mit Reißverschlusstasche der Marke "Eastpak" bei sich. Die Leiche des Kindes war nur in T-Shirt und Unterhose bekleidet gefunden worden.
Im Stadtpark wurden vor allem viele "Alltagsgegenstände" wie Dosen, Tüten und Papiertaschentücher gefunden, erklärte ein Polizeisprecher. Nun müsse geprüft werden, ob sie einen Bezug zur Tat haben. Da bislang kein Geständnis vorliegt, könnten den Spuren in einem Prozess zentrale Bedeutung zukommen. An dem Waldsee bei Schlüchtern, in dem Jakobs Leiche gefunden worden war, hatte die Polizei bereits am Mittwochabend die Suche eingestellt.
Der mutmaßliche Täter, der 27-jährige Jurastudent Magnus G., soll am Freitag erneut verhört werden.
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