Angriffe auf Medienvertreter 5000 Menschen bei Coronademo in München – Zusammenstöße mit Polizei

Gegner der Coronapolitik vor dem Hauptbahnhof in München
Foto:Lennart Preiss / dpa
Etwa 5000 Gegner der Coronamaßnahmen haben am Mittwochabend in München demonstriert. Auf der Ludwigstraße und im Viertel rund um Siegestor und Universität versuchten nach Polizeiangaben rund 500 Beamte, die sogenannten Spaziergänge zu unterbinden. Zunächst war von etwa 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Rede gewesen.
Die meisten der Demonstrierenden trugen keinen Mund-Nasen-Schutz, Abstand voneinander hielten sie nicht.
Die Stimmung sei aggressiv gewesen, teils habe es gewaltsame Auswüchse gegeben, teilte die Polizei mit . Bei den Ausschreitungen soll demnach auch ein Medienvertreter angegriffen worden sein, den mutmaßlichen Täter nahm die Polizei fest. Insgesamt wurden elf Menschen vorläufig festgenommen und 14 Straftaten zur Anzeige gebracht, darunter das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und gefährliche Körperverletzung gegen Vollstreckungsbeamte.
Konkrete Angaben zu verletzten Einsatzkräften machte die Polizei auf Anfrage nicht. Wegen der Angriffe auf Polizisten seien Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt worden.
Auch Medien wie der Bayerische Rundfunk berichten von Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und Beamten. Der Protestzug soll zudem die Polizeikette durchbrochen haben. Das ist auch auf Videos in den sozialen Netzwerken zu sehen.
1858 die Demo ist zurück auf der Ludwigstr. Eine Polizeikette wurde gewaltsam durchbrochen. #muc2212 pic.twitter.com/QvHUPgd5Yz
— David Speier (@David_Speier) December 22, 2021
Weil Menschen auf der Fahrbahn liefen, sei der Autoverkehr auf der Ludwigstraße zeitweise gestoppt worden, sagte eine Polizeisprecherin. Wenn die Initiatoren der Demo ermittelt werden, könnte ihnen ein Ordnungsgeld drohen.
Ein Bündnis mehrerer Initiativen hatte zuvor beklagt, die Absage der geplanten Demonstration auf dem Geschwister-Scholl-Platz vor der Universität verwehre ihnen das Recht auf Versammlungsfreiheit. Eine Veranstaltung auf der Theresienwiese mit maximal 2000 Personen wollten die Veranstalter nicht als Alternative akzeptieren.
Auf dem Odeonsplatz protestierten laut Polizei zeitgleich rund 120 Menschen gegen sogenannte Querdenker. Dazu aufgerufen hatte ein Bündnis »Solidarität statt Schwurbel« von Linken, der Grünen Jugend und anderen Gruppen.