München
Blinde Frau wird von U-Bahn mitgeschleift und getötet
Schrecklicher Unfall: Eine blinde Frau stürzte in einem Münchner U-Bahnhof auf die Gleise, wurde von einem Zug erfasst und getötet. Die Polizei prüft nun, ob Passanten den Tod der Frau hätten verhindern können.
München - Dem Unglück ging eine tragische Verwechslung voraus: Die 28-Jährige trat statt in eine Eingangstür in die Lücke zwischen zwei Waggons und stürzte auf die Gleise, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Die von Geburt an blinde Frau habe noch zurück auf den Bahnsteig klettern wollen, sei aber vom U-Bahn-Führer nicht bemerkt worden.
Der Zug fuhr los und schleifte die Blinde zwischen Wagen und Bahnsteigwand eingeklemmt mehrere Meter mit. Die 28-Jährige war den Angaben zufolge sofort tot.
Die Polizei wertet nun die Videoaufnahmen aus der U-Bahn-Station aus, um zu klären, ob Passanten auf dem Bahnsteig früher hätten eingreifen können. Einige Beobachter hätten zwar den Notruf betätigt, allerdings sei es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät gewesen, sagte die Polizeisprecherin über den Vorfall, der sich bereits am Mittwochabend ereignet hatte.
Der 28-jährige U-Bahnfahrer, der den Unfall nicht bemerkt hatte, wurde erst nach dem Notruf der Passanten über die Leitstelle verständigt und stoppte die Bahn. Er musste von einem Kriseninterventionsteam betreut werden.
In Wuppertal ereignete sich in der Nacht zum Donnerstag ebenfalls ein tödlicher Unfall: Ein 16-jähriger Junge wurde von einer S-Bahn erfasst und tödlich verletzt. Ermittlungen zufolge lief er unterhalb einer Brücke über die Gleise. Da keine Anzeichen für Fremdverschulden oder Selbstmord vorliegen, geht die Polizei davon aus, dass der Junge die Gleise als Abkürzung nutzte und den herannahenden Zug übersah.