Münster - Die Strommasten seien so weit wieder aufgebaut und das Netz könne in Steinfurt und Borghorst nach und nach in Betrieb genommen werden, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung Münster. Die Versorgung der Orte war abgeschaltet worden, nachdem es stark auf die vereisten Überlandleitungen geregnet hatte und die bereits gefährlich tief hängenden Stromleitungen zu reißen drohten.
In Ochtrup entspannte sich die Lage in der Nacht weiter. Mittlerweile würden rund 80 Prozent der 20.000 Einwohner über mobile Generatoren wieder mit Strom versorgt, hieß es. Auch in den Außenbereichen und auf landwirtschaftlichen Gehöften fände eine Versorgung bis zu 70 Prozent statt.
Knapp 500 Menschen mussten gestern Nachmittag in der Ortschaft Horstmar ihre Wohnungen verlassen, weil ein Strommast eingeknickt war und sich zur Seite gedreht hatte. Die Feuerwehr konnte den Mast jedoch rechtzeitig stabilisieren und ein Umstürzen verhindern, hieß es. Dadurch konnten die Menschen noch am Abend wieder in ihre Häuser zurückkehren.
Kritik an den massenhaften Stromausfällen in Teilen Nordrhein- Westfalens durch das Schneechaos wiesen Netzbetreiber und Stromwirtschaft am Montag zurück. Allein die extreme Wettersituation habe zu den Problemen geführt. RWE lehnte eine Haftung für die Kosten des Debakels ab. Es handele sich um einen Fall von höherer Gewalt. Politiker verlangten vom Stromversorger RWE Aufklärung. Mit Investitionen über rund 40 Milliarden Euro soll das deutsche Stromnetz laut Verband der Netzbetreiber (VDN) in den nächsten 15 Jahren modernisiert werden.
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Eine Stromleitung bei Ochtrup hängt aufgrund der Eislast durch.
Umgeknickte Strommasten auf einem Feld in der Nähe von Münster
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Ein zerstörter Strommast in der Nähe von Ochtrup
Ein Mann sitzt bei Kerzenschein in seiner Wohnung in Ochtrup
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Stromchaos: Die Masten knickten reihenweise um
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