Mutmaßlicher Boston-Attentäter Zarnajew verfasste offenbar Bekennerschreiben

Kurz vor seiner Festnahme versteckte sich der mutmaßliche Bombenleger von Boston Dschochar Zarnajew in einem Boot. Laut den US-Sendern CBS und CNN hinterließ der 19-Jährige dort eine Botschaft, in der er den Anschlag als Vergeltungstat für US-Kriege bezeichnet.
Mutmaßlicher Bombenleger von Boston: Boston-Marathon als Vergeltung für US-Kriege

Mutmaßlicher Bombenleger von Boston: Boston-Marathon als Vergeltung für US-Kriege

Foto: DPA/ FBI

Boston - Der inhaftierte mutmaßliche Boston-Attentäter hat offenbar kurz vor seiner Festnahme ein Bekennerschreiben verfasst. Dies berichten die US-Fernsehsender CBS  und CNN  unter Berufung auf anonyme Quellen. Demnach habe Dschochar Zarnajew den Anschlag auf den Boston-Marathon als Vergeltung für die US-Kriege im Irak und in Afghanistan bezeichnet.

Die Botschaft schrieb Zarnajew laut CBS mit einem Filzstift an die Innenwand des Bootes, in dem er sich bis kurz vor seiner Verhaftung vor der Polizei versteckte. Die Nachricht lese sich wie eine Mischung aus Manifest, Abschiedsbrief und Rechtfertigung.

Dem Bericht zufolge bezeichne der 19-Jährige in dem Text die drei Todesopfer als "Kollateralschaden" - so wie Muslime bei amerikanischen Einsätzen getötet worden seien. "Wenn man einen Muslim angreift, dann greift man alle Muslime an", schrieb Zarnajew demnach.

Nach Angaben von CNN und CBS hieß es in der Nachricht weiter, Zarnajew sei über den Tod seines älteren Bruders Tamerlan nicht traurig. Schließlich sei dieser nun ein Märtyrer im Paradies und er bald bei ihm.

Dschochar und Tamerlan Zarnajew sollen am 15. April im Zielbereich des Bostoner Marathons Sprengsätze deponiert haben. Die Bomben töteten drei Menschen und verletzten mehr als 260. Auf der Flucht wurde Tamerlan von der Polizei getötet.

gam/dpa/Reuters
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten