Ehemalige Kolonien Das Reich von Charles III. bröckelt bereits

Charles der III., König von Australien und Neuseeland
Foto: Victoria Jones / dpaDer neue britische Monarch Charles III. ist am Sonntag offiziell auch zum König von Australien und Neuseeland ernannt worden. In der australischen Hauptstadt Canberra rief Generalgouverneur David Hurley Charles III. als König von Australien »von Gottes Gnaden« aus. In einer ähnlichen Zeremonie in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington lobte Premierministerin Jacina Ardern Charles für seine langjährige »Zuneigung für Neuseeland« und seine »tiefe Verbundenheit mit unserer Nation«.
Die ehemaligen britischen Kronkolonien Australien und Neuseeland sind seit Jahrzehnten zwar politisch unabhängig, ihr Staatsoberhaupt ist aber weiterhin der britische Monarch. Der australische Premierminister Anthony Albanese, der kommende Woche nach London zur Beerdigung von Queen Elizabeth II. reisen wird, verkündete, dass am 22. September in Australien anlässlich ihres Todes ein gesetzlicher Feiertag begangen wird.
Zugleich wurde bekannt, dass der karibische Inselstaat Antigua und Barbuda sich von Großbritannien lösen will. Er soll nach dem Willen des Regierungschefs zur Republik werden. Bis zu ihrem Tod war Königin Elizabeth II. Staatsoberhaupt der ehemaligen britischen Kolonie.
König Charles III. war am Samstag in einer Zeremonie in der Hauptstadt St. John’s zwar als neues Staatsoberhaupt bestätigt worden. Doch kurz darauf sagte Premierminister Gaston Browne dem britischen Sender ITV , er wolle innerhalb von drei Jahren eine Volksabstimmung abhalten. »Das hat nichts mit Respektlosigkeit gegenüber dem Monarchen zu tun«, sagte Browne. »Es ist der finale Schritt, um die Unabhängigkeit zu vollenden und zu einer wirklich souveränen Nation zu werden.«
Antigua und Barbuda hat knapp 100.000 Einwohner. Der Inselstaat wurde 1981 unabhängig. Er ist einer von 14 Staaten, in denen der britische Monarch Staatsoberhaupt ist. Im vergangenen Jahr war der Inselstaat Barbados weiter südlich in der Karibik bereits eine Republik geworden. Die bis dahin als Generalgouverneurin und damit Vertreterin der Queen amtierende Sandra Mason wurde Präsidentin.