In Israel knutschen Juden und Araber gegen ein Schulbuchverbot
Dieser Beitrag wurde am 08.01.2016 auf bento.de veröffentlicht.
Die Redaktion des "Time Out Magazine" in Tel Aviv hat Juden und Araber eingeladen, sich für eine Protestaktion vor der Kamera zu küssen.
Warum diese Kusskampagne?
Ende Dezember 2015 verbannte das israelische Bildungsministerium ein Buch aus dem Schulunterricht, weil es eine Liebesbeziehung zwischen einer jüdischen Frau und einem Palästinenser beschreibt. Der Roman heißt "Borderlife", geschrieben hat ihn die israelische Autorin Dorit Rabinyan.
Die Empörung war riesig: Medien wie Schriftsteller kritisierten Minister Naftali Bennett scharf, auf Facebook und Twitter regten sich unzählige Nutzer auf oder machten sich über das Verbot lustig.
Das sind die sieben Paare, die mitgemacht haben
Michal Kfir, 35, und Bassam Khazin, 25. Michal arbeitet als Produzent, Nachrichtenredakteur und Hebräisch-Lehrer in Tel Aviv. Bassam Khazen studiert BWL, wurde in den USA geboren und lebt heute auch in Tel Aviv. Die beiden haben sich erst bei den Dreharbeiten kennengelernt und mussten sich für die Kuss-Szene vorher mit Wodka etwas Mut antrinken.
Stav Vexler und Qais Tibi, 23 und 30 Jahre alt.
Ibrahim Hatib, 27, Küchenchef aus Tel Aviv, und Shir Sternberg, 29, Menschenrechtsaktivist.
Eran G. Cinamon, 34, IT-Fachmann aus Haifa, wird geküsst von seiner arabischen Ehefrau Nasrin Ghandour Cinamon, 36.
Mira, 22, arbeitet als Sängerin und Fotografin. Danielle Kalev, 23, ist Künstlerin. "Sie ist die Liebe meines Lebens", sagt Mira über ihre Lebensgefährtin.
Liron Gbndh, 28, Nachrichtenredakteur, und Ziad Abu al-Hawa, 28, Software-Entwickler, aufgewachsen in Barcelona und Jerusalem.
Khader Abu-Seif, 28, Werbefachmann und Journalist küsst Shay Moshe, 29, Musiker.
"Wir weigern uns, Feinde zu sein“: Unter #JewsAndArabsRefuseToBeEnemies kursierten schon 2014 zahlreiche Kussfotos jüdisch-arabischer Paare auf Twitter. Sie wollen ein Zeichen setzen gegen all den Hass im Nahostkonflikt.