Naturkatastrophe Erdbeben erschüttert Peru - Hunderte Tote

Bei einem heftigen Erdbeben sind in Peru mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen, rund tausend weitere wurden verletzt. Die Erschütterungen waren bis nach Ecuador und Brasilien zu spüren. Eine zunächst ausgesprochene Tsunami-Warnung zogen die Behörden inzwischen zurück.

Lima - Bei dem Erdbeben starben in Peru nach Angaben der Zivilschutzbehörde mindestens 330 Menschen. Bei dem Unglück am späten Mittwochabend (Ortszeit) gab es außerdem mindestens tausend Verletzte.

Das peruanische Institut für Geophysik teilte in Lima mit, das Beben habe eine Stärke von 7,5 erreicht. Außerdem habe es Dutzende Nachbeben gegeben, hieß es. Das Geologische Institut der USA (USGS) sprach im jüngsten Bericht von einer Stärke von 7,9.

Das Epizentrum des Hauptbebens, das auch in Ecuador und Brasilien gespürt wurde, lag den amtlichen Angaben zufolge in etwa 41 Kilometern Tiefe im Meer nahe der Küste von Zentralperu, etwa 145 Kilometer südlich der Hauptstadt Lima.

Am stärksten betroffen war die Region in der Umgebung der Städte Ica, Chincha und Cañete an der südlichen Pazifikküste. Präsident Alan García schickte den Gesundheitsminister in diese Region, um den Bedarf an Soforthilfe zu beurteilen.

In Ica, 120 Kilometer südlich von Lima, stürzte nach Informationen des Fernsehsenders Canal N eine Kirche ein. In der Stadt kamen mindestens 17 Menschen ums Leben, 70 wurden verletzt. In mehreren Städten der Region fiel der Strom aus. In der Hauptstadt Lima war das Beben ebenfalls zu spüren, mehr als eine Minute lang schwankte der Boden. "Ich dachte, dass es nie zu Ende sein würde", sagte die Straßenverkäuferin Maria Pilar Mena. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP berichtete, im Stadtzentrum seien einige Häuser eingestürzt. Fensterscheiben und Straßenlaternen gingen zu Bruch. Hunderte Bewohner liefen in Panik aus den Häusern. Auch das Telefon- und Mobilfunknetz brach zusammen.

Für die Pazifikküste von Peru, Chile, Ecuador und Kolumbien wurde zunächst eine Tsunami-Warnung ausgelöst, die nach etwa drei Stunden wieder aufgehoben wurde. Es sei eine Flutwelle von 20 bis 30 Zentimetern entstanden, die aber keine Bedrohung darstelle, erklärte das Pazifik-Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii.

ler/ffr/dpa/AP/AFP

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