

New York - Er trägt eine Gitarre und sonst nicht viel: Der Naked Cowboy Robert Burck, Muskelpaket vom Times Square, ist bei Wind, Regen und Frost im Zentrum New Yorks auf der Straße zu sehen. Seit 15 Jahren gehört Burck damit zum Skurrilitäten-Inventar der Stadt.
Es mag seltsam klingen, aber in Unterhosen, Cowboyhut und Westernstiefeln am Times Square herumzustehen, ist lukrativ. Der Naked Cowboy verdient Millionen - Lizenz- und Fotogebühren, Auftritte, Werbeverträge. Es kostet 5000 Dollar pro Jahr, wenn man Teil der Marke Naked Cowboy werden will.
Es gibt sogar einen Merchandise-Handel, der die weißen Schlüpfer mit der Aufschrift "Naked Cowboy" vertreibt. Burck hat inzwischen sein Geschäft ausgeweitet, mehrere Cowgirls arbeiten für ihn. Er ist inzwischen sogar mit einem verheiratet.
Burcks Cowgirl-Gruppe kommt bei einer Konkurrentin gar nicht gut an, wie die "New York Post" berichtet. Eine ehemalige Stripperin namens Sandra Brodsky - Künstlername Sandy Kane - fordert Burck schriftlich auf, keine Cowgirl-Nachahmerinnen mehr auf die Straße zu schicken. "Er hat da draußen sieben Mädchen", zitiert das Blatt Brodsky. Die könnten weder Gitarre spielen noch tanzen. "Sie haben kein Talent."
Brodsky ist bei ihren Auftritten zunächst nicht von Burcks Cowgirls zu unterscheiden. Allerdings ist sie die Einzige, die am Ende oben ohne vor dem Publikum steht. Dadurch unterscheidet sie sich von Burcks Cowgirls. Der Strip müsse sein, sagt Brodsky, sonst verdiene sie nichts.
Ein Sprecher von Burcks Naked Cowboy Enterprises sagte der Zeitung, Kanes Unterlassungsaufforderung sei bedeutungslos. Burck hatte Brodsky seinerseits schon wegen Urheberrechtsverletzung verklagt, aber verloren. Der Naked Cowboy wird dieses etwas andere Naked Cowgirl weiter dulden müssen.
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Ein erfolgreiches New Yorker Geschäftsmodell: Ein Naked Cowgirl steht am Times Square herum.
Begonnen hat alles mit Robert Burck. Seit mehr als einem Jahrzehnt singt er als Naked Cowboy am Times Square. Er wurde dadurch reich, berühmt - inzwischen arbeiten andere in seinem Naked-Cowboy-Imperium für ihn.
Die Beobachter reagieren amüsiert bis peinlich berührt, wenn ein Mitglied der Entertainer-Truppe zu sehen ist.
Auf diese Weise lässt sich ordentlich Geld verdienen - wie hier bei einer PR-Aktion für einen Tourismusverband. Nun gibt es Streit darüber, was ein Naked Cowgirl ist und wer sich so nennen darf.
Eine Dame mit dem Künstlernamen Sandy Kane will Burck nun verbieten, weiterhin Naked Cowgirls ins Rennen zu schicken. Kanes bürgerlicher Name lautet Sandra Brodsky.
Brodsky Begründung: Schließlich zögen Burcks Cowgirls nicht einmal ihre Oberteile aus, hätten "kein Talent".
Brodsky selbst arbeitet ebenfalls am Times Square. Hier lässt sie sich mit Marinesoldaten fotografieren.
Burck hatte Brodsky seinerseits schon wegen Urheberrechtsverletzung verklagt, aber verloren. Hier ist Burck auf einer Pressekonferenz zu sehen.
Burck bei der Arbeit: Ihr geht der Naked Cowboy konsequent nach. Ungeachtet der Wetterlage, ungeachtet der Temperaturen.
Bis zu 10.000-mal fotografiert pro Stunde: Robert Burck umzingelt bei einem Pressetermin im Jahr 2009. Den Naked-Cowboy-Schlüpfer mit Aufdruck gibt es mittlerweile als Merchandise-Artikel.
Privat hat Burck sein Cowgirl längst gefunden: Er ist inzwischen verheiratet.