Erdrutsche und Überschwemmungen Mindestens zwei Tote durch Hurrikan "Eta"

Hurrikan "Eta" ist mit großer Kraft über die Karibikküste von Nicaragua hinweggezogen. Zwei Menschen starben, Zehntausende konnten in Sicherheit gebracht werden.
Von Flutwasser umspültes Haus in Nicaragua

Von Flutwasser umspültes Haus in Nicaragua

Foto: Carlos Herrera / dpa

Hurrikan "Eta" ist über die Karibikküste gezogen und hat mindestens zwei Menschen das Leben gekostet.

Bei einem Erdrutsch in einer Mine in Nicaragua wurde ein Bergmann getötet, wie der Fernsehsender TN 8 berichtete. In Honduras wurde ein 13-jähriges Mädchen von einer einstürzenden Mauer erschlagen.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde war "Eta" nahe Puerto Cabezas im Nordosten von Nicaragua auf Land getroffen. Der gefährliche Wirbelsturm entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab und ließ Flüsse über die Ufer treten. Einige abgelegene Gemeinden sind von der Außenwelt abgeschnitten.

Rund 30.000 Menschen aus den besonders gefährdeten Ortschaften an der Karibikküste wurden in Sicherheit gebracht. Die Regierung verlegte 1500 Soldaten in die Region, um bei der Evakuierung zu helfen und Sturmschäden zu beseitigen. In der Region Bilwi stürzten Bäume um, wurden Straßen überflutet und fiel der Strom aus, wie die Zeitung "La Prensa" berichtete. Auch Häuser seien beschädigt worden.

Indigene Bevölkerung besonders betroffen

Die Mehrheit der Küstenbewohner in den betroffenen Regionen sind Indigene, sie gehören den Miskito an, die überwiegend von Landwirtschaft und Fischerei leben. Ihre Häuser sind aus Holz gebaut, viele wurden durch den Sturm zerstört. Die Trinkwasserversorgung ist vielerorts zusammengebrochen.

Auch aus dem benachbarten Honduras wurden Überschwemmungen und Erdrutsche gemeldet. Etwa 30 Ortschaften wurden von der Außenwelt abgeschnitten, weil Brücken einstürzten. "Es ist fundamental wichtig, dass jeder Einzelne Vorkehrungen trifft, um sein Leben zu schützen", sagte Präsident Juan Orlando Hernández in einer Videobotschaft. In El Salvador schloss die Regierung Schulen und Universitäten.

Wirbelsturm weiter eine große Gefahr

Zwar wurde "Eta" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 Kilometern pro Stunde zu einem Hurrikan der Kategorie zwei herabgestuft. Doch auch, wenn der Wirbelsturm an Kraft verliere, sei er weiter sehr gefährlich, sagte der Leiter des nicaraguanischen Zivilschutzes Guillermo González.

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Zuletzt war Nicaragua im Jahr 2016 von Hurrikan "Otto" getroffen worden. Besonders verheerend war Hurrikan "Mitch", bei dem im Jahr 1998 in ganz Mittelamerika mindestens 9000 Menschen ums Leben kamen und 9000 weitere als vermisst gemeldet wurden. Die genaue Zahl der Todesopfer ist noch immer unbekannt. In den armen Ländern der Region mit der meist schlecht ausgebauten Infrastruktur haben Naturkatastrophen oft fatale Folgen.

"Eta" ist bereits der 28. Tropensturm im Atlantik in der laufenden Saison. So viele Tropenstürme gab es bislang nur im Jahr 2005. Die Hurrikansaison in der Karibik dauert noch bis Ende November.

ala/dpa
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