Nitrofuran Belastetes Hähnchenfleisch bereits verspeist

Das Bundesverbraucherministerium hat an die Länder appelliert, ihre Lebensmittelkontrollen zu verschärfen. In Hamburg und Hessen war Geflügelfleisch entdeckt worden, das mit Krebs erregenden Nitrofuranen belastet war.

Berlin - Die Behörden in den Ländern sollen brasilianische Geflügelprodukte auf die verbotenen Antibiotika untersuchen, sagte die Sprecherin des Bundesverbraucherministeriums, Sigrun Neuwerth, am Montag in Berlin.

In Hamburg und Hessen waren Nitrofurane hauptsächlich in Geflügel aus Brasilien beziehungsweise Thailand nachgewiesen worden. Gefunden wurde die Substanz bereits Ende Mai/Anfang Juni. Neuwerth sagte, das Ministerium habe keine Veranlassung gesehen, die Angelegenheit publik zu machen, da die betroffenen Lebensmittel "unschädlich" gemacht worden seien. "Es ging nicht darum, der Öffentlichkeit etwas zu verschweigen." Man habe nur nicht vor etwas warnen wollen, was gar nicht da ist. Über die genaue Menge der betroffenen Lebensmittel konnte die Sprecherin keine Angaben machen.

Laut Bundesverbraucherministerium werden seit dem 27. März nach einem sofort verwirklichten Beschluss der EU-Kommission alle Garnelen und alles Geflügelfleisch aus Thailand auf Nitrofurane untersucht. Hintergrund waren wiederholte Funde der Antibiotika in den Lebensmitteln. Brasilianische Produkte umfasste der Beschluss nicht.

In Hessen ist mit gesundheitsgefährdenden Nitrofuranen verseuchtes Geflügelfleisch aus Thailand in den Handel gelangt und verspeist worden. Nach Angaben des Wiesbadener Sozialministeriums vom Montag wurden die Produkte importiert, bevor die EU-Kommission entsprechende Kontrollen von Geflügel und Shrimps aus Thailand angeordnet hatte. Kontrolleure hätten dann im Handel noch rund 570 Kilogramm belastetes Geflügelfleisch aus einer Charge von insgesamt fünf Tonnen gefunden.

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