Wahrzeichen von Paris: Die Kathedrale Notre-Dame (Archivbild)
Foto: LUDOVIC MARIN/ AFPEs dauerte Stunden, bis die Feuerwehr am späten Montagabend teilweise Entwarnung gab: "Man kann annehmen, dass die Struktur von Notre-Dame gerettet und in ihrer Gesamtheit bewahrt ist", sagte Feuerwehrchef Jean-Claude Gallet.
Der verheerende Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame löste im In- und Ausland tiefe Bestürzung aus. Sie steht im Herzen der Stadt auf der Seine-Insel Île de la Cité und ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen von Paris. Jedes Jahr besuchen etwa 13 Millionen Touristen und Gläubige das Gebäude. Es zählt seit 1979 zum Weltkulturerbe der Unesco.
Der Grundstein für den Sakralbau wurde im Jahr 1163 unter Bischof Maurice de Sully gelegt. Fast 200 Jahre dauerte die Fertigstellung des Gotteshauses. Die Dimensionen der im gotischen Stil konstruierten und der Jungfrau Maria geweihten Kirche mit ihren beiden majestätischen Türmen sind gewaltig: Die Kathedrale ist 128 Meter lang, 40 Meter breit und im Gewölbe bis zu 33 Meter hoch.
Im Jahr 1793 wurde sie von Frankreichs Revolutionären geplündert und verwüstet. Mitte des 19. Jahrhunderts rettete die Restaurierung unter Architekt Eugène Viollet-le-Duc das Monument vor dem Verfall. Die Kirche befindet sich im französischen Staatsbesitz.
Mit seinem 1831 erschienenen Roman "Der Glöckner von Notre-Dame" verewigte Victor Hugo die Kathedrale in der Literatur. Im Französischen heißt das Buch nur "Notre-Dame von Paris". Besonders der Erzählstrang, in der sich der buckelige Glöckner Quasimodo in die schöne Esmeralda verliebt, wurde mehrfach verfilmt.
Bis heute werden in der Kathedrale Gottesdienste gefeiert. Hochzeiten, Taufen und Trauergottesdienste finden dort allerdings nicht mehr statt.
Witterung und Luftverschmutzung haben dem Baudenkmal über die vergangenen Jahrzehnte schwer zugesetzt. An vielen Stellen bröckelte zuletzt die Bausubstanz. Das vom Staat bereitgestellte Unterhaltsbudget reichte für eine umfassende Sanierung nicht aus. Deshalb war vor einiger Zeit eine Spendenaktion auf den Weg gebracht worden, um die Instandsetzung zu finanzieren.
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Am frühen Montagabend liefen die ersten Eilmeldungen über die Nachrichtenticker: Die Pariser Kathedrale Notre-Dame brennt.
Eine riesige Rauchwolke war über der Stadt zu sehen. Das Dach der Kirche stand, wie man kurz darauf erfuhr, komplett in Flammen.
Großeinsatz der Feuerwehr: Bis zu 400 Einsatzkräfte kämpften um das Pariser Wahrzeichen.
Das Feuer sei auf dem Dachboden der Kathedrale ausgebrochen und gegen 18.50 Uhr am Montagabend entdeckt worden, hieß es von der Feuerwehr.
Der Brand hängt ersten Untersuchungen zufolge offenbar mit den Renovierungsarbeiten zusammen.
Als eines der weltweit imposantesten Meisterwerke gotischer Architektur zählt Notre-Dame zum Weltkulturerbe der Unesco.
Von einem Boot auf der Seine haben Touristen einen unerwarteten Ausblick auf die dramatischen Szenen. Die weltberühmte Kathedrale zieht jährlich fast 13 Millionen Touristen und Gläubige an und ist damit das meistbesuchte Wahrzeichen der französischen Hauptstadt.
Ein Blick von der anderen Seite der Seine. Tausende Pariser und Touristen standen am Ufer des Flusses und schauten schockiert auf das Feuer.
Dicker Rauch zieht über die Stadt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eilte zur Kathedrale und zeigte sich tief betroffen.
Das Feuer und der Sonnenuntergang färben den Himmel von Paris rot. Die Flammen breiteten sich schnell aus. Der Dachstuhl der Kirche wurde zerstört.
Der kleine Spitzturm über der Mitte des Kirchenschiffs stürzte am frühen Montagabend in sich zusammen.
Um die Renovierung der Kathedrale hatte es in der Vergangenheit Debatten gegeben, das Geld fehlte.
Die Île de la Cité, die Insel inmitten der Seine, auf der die weltberühmte Kathedrale steht, wurde evakuiert.
Schock und Entsetzen bei den Menschen, die sich am Ufer der Seine gesammelt hatten.
Nach Regierungsangaben lagen zunächst keine Berichte über mögliche Verletzte vor.
"Ich bin traurig, dass dieser Teil von uns allen brennt", sagte Emmanuel Macron.
Auch die Bundesregierung und deutsche Politiker haben bestürzt auf den Brand der Pariser Kathedrale reagiert.
"Es tut weh, diese schrecklichen Bilder der brennenden Notre-Dame zu sehen", schrieb der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert am Montagabend auf Twitter. "Notre-Dame ist ein Symbol Frankreichs und unserer europäischen Kultur. Mit unseren Gedanken sind wir bei den französischen Freunden."
US-Präsident Donald Trump sagte: "So schrecklich, das verheerende Feuer an der Notre-Dame-Kathedrale in Paris zu sehen. Vielleicht könnten fliegende Wassertanks eingesetzt werden, um es zu löschen. Es muss schnell gehandelt werden!"
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Junker sagte: "Notre-Dame gehört der ganzen Menschheit. Welch trauriger Anblick. Ich teile die Gefühle der französischen Nation, die auch unsere sind."
Frankreichs Premierminister Édouard Philippe schrieb auf Twitter: "Unsere Traurigkeit ist unbeschreiblich, aber wir kämpfen immer noch. An diesem Abend kämpfen die Feuerwehrleute heldenhaft gegen das Feuer."