»Detaillierte Drohschreiben« Österreichische Ärztin schließt Praxis nach Morddrohungen von Impfgegnern

Weil sie mehrfach bedroht wurde, engagierte eine österreichische Ärztin einen Sicherheitsdienst. Jetzt kann sie sich das nicht mehr leisten und macht die Praxis vorerst zu. In der Kritik steht auch ein Polizeisprecher.
Geschlossene Arztpraxis (Symbolbild)

Geschlossene Arztpraxis (Symbolbild)

Foto: Patrick Pleul/ picture alliance / dpa

Eine österreichische Ärztin hat nach Morddrohungen gegen sie ihre Praxis geschlossen und damit viel Aufsehen erregt. Die in Oberösterreich tätige Medizinerin erklärte auf ihrer Website und auf Twitter, dass sie seit sieben Monaten Drohschreiben »aus der Covid-Maßnahmengegner- und Impfgegner-Szene« erhalte, und sich die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr leisten könne.

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Vertreter verschiedener Parteien kritisierten die Polizei für ihren Umgang mit dem Fall. »Wir verlangen Antworten!«, sagte die Sozialdemokratin Sabine Schatz und kündigte eine parlamentarische Anfrage an den konservativen Innenminister Gerhard Karner an.

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In einem der Drohschreiben wurde detailliert beschrieben, wie der Verfasser in die Praxis kommen könnte, um dort die Ärztin und ihre Mitarbeiter zu foltern und zu töten. Laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Wels wurde ein Ermittlungsverfahren gegen einen Deutschen Mitte Juni »mangels inländischer Gerichtsbarkeit« eingestellt. Die genauen Gründe für die Einstellung konnte die Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa nicht nennen.

Ein Polizeisprecher erntete Kritik von Politikern und Twitter-Nutzern, nachdem er in einem Radiointerview gesagt hatte, dass die Ärztin permanent versucht habe, »den Fall sehr, sehr dramatisch darzustellen«. Er sagte laut einem Artikel im »Standard« , dass man die Ärztin »sicherheitspolizeilich betreue«, sich aber bundesweit die Bedrohungslage beruhigt habe und keine neueren Drohungen bekannt seien.

kfr/dpa
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