Lawinenabgang in Österreich Einsatzkräfte retten alle Vermissten

Skigebiet von Lech/Zürs: Vier Verletzte nach Lawinenabgang
Foto: Daniel Liebl / picture alliance / dpa / APANachdem am frühen Sonntagnachmittag am Arlberg in Österreich eine Lawine abgegangen war, sind inzwischen alle Vermissten gerettet. Vier Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer, wie die Landespolizeidirektion Vorarlberg mitteilte. Vermisst werde nach derzeitiger Erkenntnislage niemand mehr.

Rettungskräfte am Arlberg
Foto: Expa; Peter Rinderer / dpaUrsprünglich waren die Einsatzkräfte von zehn Wintersportlern ausgegangen, die am Sonntag auf der Piste von den Schneemassen begraben worden sein könnten. Das Video eines Zeugen legte diesen Schluss nahe.
Am späten Sonntagabend stellten die Rettungskräfte den Einsatz ein. Aus Sicherheitsgründen werde an diesem Montag noch »zur endgültigen Abklärung« eine Suche durchgeführt, hieß es von der Polizei.
Die Lawine war in Zürs, im Bereich des Trittkopfs, abgegangen. Die darunterliegende Piste wurde auf einer Länge von 500 bis 600 Metern verschüttet. Im Einsatz waren zeitweise bis zu 200 Einsatzkräfte verschiedenster Rettungsorganisationen.
Auf dem Video des in der Ferne stehenden Zeugen war nicht erkennbar, ob die Skifahrer es noch aus der Gefahrenzone geschafft hatten. Vorsichtshalber wurden alle verfügbaren Retter der Alpinpolizei, der Bergwacht und der Feuerwehr alarmiert. Ein Skifahrer konnte schnell geborgen werden. Er wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus in Innsbruck geflogen. Im Verlauf des Abends meldeten sich die Personen, die auf dem Video zu sehen waren, wie die Polizei mitteilte. Einige von ihnen waren ins Tal gefahren und hatten ihre Beteiligung am Lawinenunfall zunächst nicht gemeldet.
Am Sonntag herrschten nach Angaben der Polizei frühlingshafte Bedingungen in dem wegen seiner vielen Pisten und seiner Schneesicherheit beliebten Skigebiet am Arlberg. Zugleich war die Lawinengefahr nach Angaben des Lawinenwarndienstes erheblich.
Dass Lawinen auch die als sicher geltenden Pisten erreichen, ist äußerst selten, aber nicht ausgeschlossen. Das Überleben in einer Lawine ist normalerweise nur in einem kurzen Zeitraum möglich. Die Opfer ersticken unter dem fest gepressten Schnee oder erliegen ihren Verletzungen. In Einzelfällen haben Verschüttete aber Glück und vor ihrem Gesicht befindet sich ein Hohlraum, der das Atmen ermöglicht. Unter diesen Umständen wurden Wintersportler auch noch nach mehreren Stunden lebend geborgen.