Opfer des Amoklaufs
Günter Lamprecht erhält Drohbriefe
Auf Bad Reichenhall ist Günter Lamprecht nicht mehr gut zu sprechen. Vor gut vier Monaten wurde der Schauspieler vom Schuss eines Amokläufers schwer verletzt, jetzt erhält er auch noch Drohbriefe aus dem Kurstädtchen.
München - "Ich bekomme Drohbriefe und böse Post aus Reichenhall. Die einen
beschimpfen mich, weil mein Anwalt finanzielle Forderungen an die
Eltern des Täters stellt. Die meinen, ich würde genug verdienen,
hätte kein Recht auf Schmerzensgeld", sagte der "Tatort"-Kommissar
der Münchner "Abendzeitung". "Die anderen sind
Honoratioren der Stadt. Die sorgen sich um den guten Ruf ihrer
Gemeinde."
Der 16-jährige Amokschütze hatte am 1. November 1999 vier Menschen
getötet. Anschließend nahm er sich selbst das Leben. Lamprecht und
seine Lebensgefährtin Claudia Amm wurden bei der Schießerei schwer verletzt. "Die
Gesundheit von Claudia und mir ist ruiniert", sagte Lamprecht der
Zeitung. Amm war von einer Kugel in den Bauch getroffen worden. Lamprecht hatte einen Armschuss
erlitten. Um das Ereignis psychisch zu verarbeiten, schreibe der
Schauspieler an einer Dokumentation über die Ereignisse, die er
später selbst inszenieren wolle, berichtete die Zeitung.