Pakistan Zahl der Erdbeben-Toten steigt auf mehr als 320
Islamabad - Bei einem Erdbeben in Pakistans dünn besiedelter Provinz Balutschistan sind mindestens 327 Menschen ums Leben gekommen, mehrere Hundert wurden verletzt.
In dem am stärksten betroffenen Bezirk Awaran im Südwesten des Landes rief die Provinzregierung den Notstand aus. Das Militär entsandte Hubschrauber und Hunderte von Soldaten in die betroffene Region. Die Rettungsarbeiten werden durch unterbrochene Straßenverbindungen erschwert.
Das Beben hatte laut Angaben des Geoforschungszentrums (GFZ) Potsdam eine Stärke von 7,6. Die US-Erdbebenwarte (USGS) bezifferte die Stärke auf 7,7. Das GFZ verortete die Tiefe des Epizentrums bei 42 Kilometern, die US-Erdbebenwarte bei nur 15 Kilometern unter der Erdoberfläche. Die Erschütterungen waren in ganz Südasien zu spüren.
Der pakistanische Nachrichtensender Express News zeigte Bilder einer durch das Erdbeben entstandenen Insel, die ein paar hundert Meter vor der Küste der Stadt Gwadar aus dem Meer ragte.
Wissenschaftler des Nationalen Instituts für Ozeanografie eilten zu der Insel. Sie hätten dort hohe Konzentrationen von Methangas entdeckt, sagte der Meeresbiologe Mohammad Danish dem Fernsehsender GEO. "Unser Team entdeckte Blasen, die von der Oberfläche der Insel aufstiegen, und die brannten, wenn ein Streichholz angezündet wurde", sagte Danish. Die Insel ist nach seinen Angaben rund 20 Meter hoch, 90 Meter breit und 37 Meter lang und liegt 200 Meter von der Küste entfernt.