Franziskus bittet um Gebete Papst Benedikt XVI. ist »sehr krank«

Der Gesundheitszustand des emeritierten deutschen Papstes Joseph Ratzinger hat sich offenbar deutlich verschlechtert. Sein Nachfolger ruft nun dazu auf, den 95-Jährigen in die Gebete einzuschließen.
Papst Franziskus mit seinem Vorgänger Benedikt bei einem Treffen im Jahr 2018

Papst Franziskus mit seinem Vorgänger Benedikt bei einem Treffen im Jahr 2018

Foto: Vatikan Media / dpa

Papst Franziskus hat Gläubige aufgerufen, für seinen Vorgänger Benedikt XVI. zu beten. Benedikt sei »sehr krank«, sagte Franziskus am Ende seiner Generalaudienz am Morgen.

»Ich möchte Sie um ein besonderes Gebet für den emeritierten Papst Benedikt bitten, der in Stille die Kirche unterstützt«, sagte Franziskus demnach. Die Gläubigen sollten Gott bitten, Benedikt zu trösten »und zu stützen, bis zum Ende«. Weitere Details zum Zustand Benedikts nannte Franziskus zunächst nicht.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, schloss sich dem Aufruf an. »Meine Gedanken sind beim emeritierten Papst. Ich rufe die Gläubigen in Deutschland auf, für Benedikt XVI. zu beten«, sagte der Bischof von Limburg der Deutschen Presse-Agentur.

Ärzte beobachten Gesundheitszustand

Mehrere Journalisten berichteten am späten Vormittag unter Berufung auf Angaben des Pressebüros des Vatikans, dass Ärzte Benedikts Gesundheitszustand genau beobachten würden. Demnach sei die Situation »unter Kontrolle«. Franziskus besuchte Benedikt den Angaben zufolge nach seiner Audienz.

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Benedikt XVI. war ab 2005 im Amt, 2013 zog er sich freiwillig zurück. Es war das erste Mal seit Jahrhunderten, dass ein Pontifex nicht erst durch den Tod aus dem Amt schied. Benedikt ist gebürtiger Deutscher und heißt mit bürgerlichem Namen Joseph Aloisius Ratzinger. Sein Amtsantritt wurde wegen seiner Herkunft insbesondere in Deutschland von Tausenden gefeiert.

Seit seinem Rückzug lebt Benedikt zurückgezogen im Vatikan. Selten veröffentlichte Fotos zeigten ihn zusehends gebrechlich. »Früher hatte ich ein großes Mundwerk, jetzt funktioniert es nicht mehr«, sagte er schon 2020  in einem Dokumentarfilm des Bayerischen Rundfunks.

Im April erklärte sein langjähriger Privatsekretär Georg Gänswein gegenüber »Vatican News«, Benedikt sei »zwar physisch natürlich relativ schwach und gebrechlich, aber ganz klar im Kopf« und »guter Dinge«. Benedikt wird von Gänswein sowie Ordensschwestern betreut. Besuch empfing er in den vergangenen Jahren nur noch in unregelmäßigen Abständen.

Zuletzt überschatteten noch einmal Vorwürfe das Wirken Benedikts : Ein in München vorgestelltes Gutachten zum sexuellen Missbrauch bezichtigte ihn schwerer Fehler im Umgang mit einem pädophilen Priester in seiner Zeit als Münchner Erzbischof von 1977 bis 1982. Papst Benedikt soll damals nichts oder zu wenig gegen beschuldigte Kleriker unternommen haben.

fek/dpa/Reuters
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