Papst Franziskus zum Krieg in der Ukraine »In Gottes Namen, ich bitte euch: Stoppt dieses Massaker!«

Papst beim Angelus-Mittagsgebet am Petersplatz in Rom: Der Vatikan hat sich als Vermittler angeboten
Foto: Gregorio Borgia / dpaDas Oberhaupt der katholischen Kirche verwies darauf, dass beim Angelus-Gebet dieses Sonntags die Gottesmutter Maria angesprochen worden sei. Und gerade in diesen Tagen sei Mariupol in der Ukraine zu einer »Märtyrerstadt in diesem entsetzlichen Krieg« geworden.
Die Stadt am Schwarzen Meer wird seit Tagen heftig von den russischen Streitkräften bombardiert – vor allem der Beschuss einer Geburtsklinik löste international Entsetzen aus.
Keine strategischen Erwägungen könnten »die Barbarei, das Töten von Kindern, Unschuldigen und wehrlosen Zivilisten« rechtfertigen, unterstrich der Pontifex. Die Waffen müssten schnell ruhen, »bevor die Städte zu Friedhöfen werden«. Franziskus dankte den Staaten und vielen Freiwilligen, die den Geflüchteten aus der Ukraine helfen.
Russland wurde von Franziskus wie schon seit Beginn des Konflikts nicht beim Namen genannt. Der Vatikan hatte sich zuletzt als Vermittler angeboten. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, sagte etwa, Franziskus sei sicher dazu bereit, sofort nach Moskau aufzubrechen.
Dass die Kirche mit ihren Diplomatieversuchen Erfolg haben wird, scheint jedoch extrem unwahrscheinlich. Die russisch-orthodoxe Kirche lehne seit rund drei Jahrzehnten einen Besuch verschiedener Päpste ab, sagte Bätzing. Die deutschen Bischöfe appellierten an den russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill I., sich klar vom Krieg zu distanzieren.
Kirill I. hatte zuletzt mehrfach das Vorgehen von Präsident Wladimir Putin verteidigt und dem Westen die Schuld an der Eskalation in der Ukraine gegeben. Ukrainische Soldaten bezeichnete das Kirchenoberhaupt als »Kräfte des Bösen«.