Patriotische Airline Frau wegen Anti-Bush-Shirt aus Flugzeug verwiesen
Reno - Die 32 Jahre alte Lorrie Heasley aus dem US-Bundesstaat Washington war mit einer Maschine der US-Fluggesellschaft Southwest auf dem Weg von Los Angeles nach Portland in Oregon. Sie trug ein T-Shirt mit Bildern von US-Präsident George Bush, Vizepräsident Dick Cheney und Außenministerin Condoleezza Rice. Außerdem stand auf dem Shirt eine abfällige Bemerkung, die die Zeitung "Reno-Gazette Journal" schamhaft umschreibt: "Es klingt so ähnlich wie der beliebte Film 'Meet the Fockers'".
Nach Angaben der Fluggesellschaft hatten sich mehrere Passagiere über das T-Shirt beschwert. Heasley hingegen berichtete der Zeitung, die anderen Fluggäste hätten sich erst über ihre Kleidung beschwert, als sie und ihr Mann sich beim Zwischenstopp in Reno auf andere Plätze gesetzt hatten. Die Crew bat Heasley, das T-Shirt zu bedecken, woraufhin diese sich einen Pullover umhängte. Dieser rutschte jedoch herunter, als Heasley versuchte zu schlafen. Dann habe das Personal sie gebeten, das T-Shirt entweder auf links anzuziehen oder das Flugzeug zu verlassen. Heasley und ihr Mann stiegen aus.
Eine Sprecherin der Fluggesellschaft sagte, die Geschäftsbedingungen erlaubten es, Passagiere von Bord zu weisen, wenn sie sich "ungehörig, obszön oder anstößig" verhielten. Allen Lichtenstein, Anwalt der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, sagte hingegen, es sei problematisch, solche Entscheidungen während des Fluges zu treffen. Schließlich sei die Frau ja während eines Zwischenstopps aus der Maschine gewiesen worden.
Nun will Heasley eine Klage wegen Verletzung der Menschenrechte gegen Southwest Airlines anstrengen. "Cousins und andere Verwandte sind im Irak stationiert", sagte sie der Zeitung. "Wir versuchen dort, einem anderen Land die Freiheit zu bringen, und hierzulande muss ich aus einem Flugzeug aussteigen - wegen eines T-Shirts. Das hat nichts mit Freiheit zu tun", schimpfte sie.