Peru Mehr als 230 Menschen sterben bei Feuerwerkskatastrophe

Bei einer Explosion in einem Feuerwerksgeschäft in der peruanischen Hauptstadt Lima wurden mindestens 236 Menschen getötet. Hunderte erlitten zum Teil schwerste Verbrennungen.

Der Leiter des Zivilschutzes, Vicente Pinedo, sagte am Sonntagnachmittag, die Zahl der Opfer könne sich noch weiter erhöhen. Noch immer würden 40 Menschen vermisst. Die Feuerwehr und der Zivilschutz seien noch nicht bis zu allen Räumen des ausgebrannten Einkaufszentrums durchgedrungen. Mindestens drei Gebäude, zwei Wohnhäuser und mehr als ein Dutzend Autos wurden durch die Flammen zerstört, die etwa viereinhalb Stunden wüteten.

Der Brand war nach Behördenangaben gegen 19.30 Ortszeit am Samstagabend in einem Laden für Feuerwerksartikel in einer mehrstöckigen Einkaufspassage in der historischen Altstadt von Lima ausgebrochen.

Zeugen hatten beobachtet, wie ein Verkäufer einem interessierten Kunden einen Feuerwerkskörper vorführen wollte. Der Böller habe dann in einer Kettenreaktion andere Feuerwerkskörper in Brand gesetzt. Mit rasender Geschwindigkeit habe sich dann das Feuer in den Altbauten ausgebreitet. Unter den Toten sind nach Angaben von Innenminister Fernando Rospigliosi viele Ladenbesitzer, die sich aus Angst vor einer Plünderung in ihren Geschäfte eingeschlossen hatten.

Präsident Toledo, der einen Besuch im Norden des Landes umgehend abgebrochen hatte, kündigte eine zweitägige Staatstrauer an. Er versprach den Opfern finanzielle Hilfe. Außerdem sagte er: "Ich kündige hiermit an, dass die nationale Produktion und der Import von Feuerwerkskörpern definitiv verboten ist." Man könne nicht zulassen, weiter Leben zu verlieren.

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