

Die Tierschutzorganisation Peta sorgt sich um ein Küken, das der französische Künstler Abraham Poincheval während einer Performance in einem Pariser Museum ausgebrütet hat.
"Man kann sich nicht über die Geburt eines Kükens freuen, das allein in einem Museum aus dem Ei schlüpfte und als Teil einer 'künstlerischen' Performance betrachtet wird", kritisierte Peta. Das Küken werde "niemals seine Mutter kennenlernen".
Poincheval sitzt seit etwa drei Wochen in einem Plexiglasgehäuse im Museum Palais de Tokyo und versucht, zehn Eier auszubrüten - ein erstes Küken schlüpfte am Dienstag. Nach der Aktion sollen die Tiere auf dem Bauernhof des Vaters des Künstlers in der Normandie aufwachsen.
Küken seien sensible Lebewesen, die "genau wie wir Leid und Schmerz empfinden" könnten, erklärte Peta. "Tiere haben keinen Platz in der Kunst." Die Organisation hat nach eigenen Angaben bereits einen Brief an den Künstler geschrieben.
Poincheval ist für spektakuläre Kunstaktionen bekannt. Im Februar hatte sich der 44-Jährige eine Woche lang im Palais de Tokyo in einen tonnenschweren Felsblock einsperren lassen.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Er hat schon in ausgestopften Bären und in Felsbrocken ausgeharrt. Jetzt brütet der französische Extremkünstler Abraham Poincheval im Palais de Tokyo in Paris Hühnereier aus. Ein erstes Küken kam schon zur Welt.
Der Künstler sitzt in eine dicke Decke gehüllt in einem Plexiglaskasten. Ende des Monats soll die Aktion vorbei sein.
Sorgen bereitet Poincheval, dass er mit der neuen Aktion den direkten Blicken des Publikums ausgesetzt ist.
Bei seinen vorherigen Performances wurde er nur indirekt von den Zuschauern beobachtet. Als er eine Woche lang in einen tonnenschweren Felsen saß, konnte das Publikum ihn durch eine Infrarotkamera beobachten.
Die Küken sollen übrigens nicht auf dem Tisch enden, sagte Poincheval. Sein Vater will sie auf seinen Bauernhof in der Normandie holen.
Abraham Poincheval ist in Frankreich bekannt für seine spektakulären Kunstperformances. Er verbrachte schon zwei Wochen in einem ausgestopften Bären oder fuhr in einer riesigen Flaschenpost einen Fluss entlang.
Derzeit ist ihm im Pariser Museum Palais de Tokyo eine Ausstellung gewidmet, in deren Rahmen Poincheval sich für die Performance "Pierre" (Stein) eine Woche lang in einen ausgehöhlten Felsblock setzt.
Am Mittwochnachmittag, dem 22. Februar 2017, betrat Abraham Poincheval pünktlich den präparierten Stein, in dem ihm etwas Trockenfleisch und Flüssignahrung das Überleben sichern soll.
Der zwölf Tonnen schwere Felsblock ist mit einem Belüftungssystem und einem Notfalltelefon versehen.
Helfer verschließen den Steinblock. Nach sieben Tagen und sieben Nächten will Poincheval den Stein dann wieder verlassen. Sein nächstes Projekt wartet schon Ende März: 29 Tage lang will er dann Hühnereier ausbrüten.