Piraterie vor Somalia Dänische Truppen entern vermeintlich entführtes Schiff

Dänische Marine: Einsatz im Golf von Aden
Nairobi - Klar ist bisher: Spezialtruppen haben am Freitag nach einem Notruf im Golf von Aden ein Handelsschiff geentert. Die unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende "Ariella" setzte demnach am frühen Freitagmorgen einen Notruf ab, das dänische Kriegsschiff "Absalon" griff ein.
Unklar ist, ob es sich tatsächlich um eine Entführung gehandelt hat oder der Notruf ein Fehlalarm war. Ein EU-Marinesprecher meldete am Freitagnachmittag zunächst den gelungenen Einsatz bei einer Entführung: Dänische Spezialtruppen hätten ein von somalischen Piraten entführtes Schiff zurückerobert.
Kurz nach dem Notruf habe die "Absalon" einen Hubschrauber geschickt, um die Anwesenheit von Piraten zu bestätigen. Spezialtruppen setzten mit Schlauchbooten über, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass sich die Crew in einem sicheren Raum eingeschlossen hatte. Die Einsatzkräfte erklommen die Seite der "Ariella" und brachten die Besatzung in Sicherheit.
"Es ist das erste Mal, dass ein Kriegsschiff während einer laufenden Entführung mit Truppen eingreifen konnte", sagte Flottillenadmiral John Harbour und lobte die Nato-Kräfte für ihr schnelle Reaktion und Kooperation.
Wenig später jedoch gab der Kommandant der "Absalon" im Rundfunksender DR bekannt, dass an Bord des Handelsschiffs "Ariella" im Golf von Aden keine Piraten angetroffen wurden. Noch sei unklar, ob sie rechtzeitig die Flucht ergriffen hätten, oder ob die Besatzung sich getäuscht habe.
Die "Absalon" patrouilliert zusammen mit anderen Schiffen als Nato-Einheit vor der Küste von Somalia, um Schiffskaperungen durch Piraten vorzubeugen oder Geiseln zu befreien. Die Einsatzkräfte konnten in diesem Fall so schnell handeln, weil die "Ariella" sich bei den Behörden registriert hatte und mit einem Konvoi in einem gesicherten Korridor gefahren war.