Dieser Beitrag wurde am 15.08.2018 auf bento.de veröffentlicht.
Bali kennen die meisten als paradiesische Insel mit weißem Sand und azurblauem Meer. Die indonesische Insel ist die Heimat von Isabel und Melati Wijsen, 15 und 17 Jahre alt. Doch die Schwestern kennen die Traumkulisse nicht nur im paradiesischem Zustand, denn Plastikmüll ist auch dort ein großes Problem. Plastiktüten und Co. werden einfach im Meer entsorgt. So gehört Bali nach China zu den größten Ozeanverschmutzern der Welt.
Deshalb lautet Isabels und Melatis Ziel: Weg mit den Plastiktüten!
epa03194097 An Indonesian scavanger carries a bag with collected recycle materials on a rubbish dump site in Denpasar, Bali, Indonesia on 24 April 2012. Reports state that the Indonesian resort island of Bali is producing some 20,000 cubic meters of trash - per day. One of the bigest official dump site in the island has taken over more than 44 hectares of mangrove area, the reports said. EPA/MADE NAGI +++(c) dpa - Bildfunk+++ |
Foto: dpa / Made Nagi
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Als Melati zwölf und Isabel zehn Jahre alt waren, beschlossen sie, gegen das Müllproblem etwas zu tun.
Die beiden gehen auf eine Schule, die ihren Schülerinnen und Schülern ein ökologisches Bewusstsein mitgeben möchte. Im Unterricht kam einmal das Thema "Menschen, die die Welt verändert haben" auf – so wie Nelson Mandela wollten Melati und Isabel ebenfalls etwas für die Erde tun. So gründeten die Schwestern 2013 die Organisation "Bye Bye Plastic Bags". Der Plan: Plastiktüten in ganz Indonesien verbannen. Den Anfang machten sie in ihrer Heimat Bali.
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Im Laufe der Zeit wurde die Initiative "Bye Bye Plastic Bags" immer größer.
Melati und Isabel organisierten zum Beispiel die größte Strandreinigung Indonesiens. 12.000 Freiwillige halfen, den Strand von Plastikmüll zu befreien. (The Conversation) Von Australien bis nach Spanien haben sich Gruppen gebildet, die sich unter dem Schirm von "Bye Bye Plastic Bags" dafür engagieren, Plastikmüll zu reduzieren.
Das Anliegen der Schwestern ist ihnen selbst so ernst, dass sie in den Hungerstreik getreten sind. Damit wollten sie erreichen, dass der balinesische Gouverneur eine Anti-Plastik-Petition unterschreibt, die das Ziel hat, bis 2018 Plastiktüten von der Insel zu verbannen. Der Gouverneur unterschrieb, nach 24 Stunden konnten die beiden ihren Hungerstreik beenden.
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Ihr Engagement gegen Plastikmüll wird belohnt.
Die Schwestern sprachen in TED-Talks über ihr Konzept einer plastikfreien Welt und wurden vom Forbes Magazin Indonesien zu den 100 inspirierendsten Frauen gekürt. (Medium.com) 2017 haben sie in Deutschland den Bambi in der Kategorie "Unsere Erde" gewonnen.
Die Preisträgerinnen Melati und Isabel Wijsen präsentieren am 16.11.2017 in Berlin den Bambi in der Kategorie «Unsere Erde». Der Preis wurde für das Projekt "Bye Bye Plastic Bags" vergeben. Foto: Britta Pedersen/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit
Foto: dpa / Britta Pedersen
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Verboten sind Plastiktüten auf Bali noch nicht.
Aktuell ist noch unklar, ob die Politik auf nationaler oder regionaler Ebene zuerst dafür zuständig ist, Plastiktüten zu verbieten. Deshalb zögern die Behörden, Plastiktüten auf Bali zu verbieten. (The Conversation) Trotzdem haben Melati und Isabel das Gespräch mit angestoßen, wie die Insel vor der Plastikflut gerettet werden kann.
Bis Ende des Jahres hat die balinesische Regierung noch Zeit, das Ziel der unterschriebenen Petition zu erfüllen. Melatis und Isabels Engagement gegenPlastikmüll wird so oder so weitergehen.
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Die Preisträgerinnen Melati und Isabel Wijsen präsentieren am 16.11.2017 in Berlin den Bambi in der Kategorie «Unsere Erde». Der Preis wurde für das Projekt "Bye Bye Plastic Bags" vergeben. Foto: Britta Pedersen/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit
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