Mit diesen 5 Ideen will die Regierung jetzt Plastikmüll den Kampf ansagen

Das Umweltministerium rettet die Meere?

Dieser Beitrag wurde am 26.11.2018 auf bento.de veröffentlicht.

Plastikmüll zu vermeiden gehört zu den großen Herausforderungen unserer Zeit – und bekommt gleichzeitig von der Bundesregierung viel zu wenig Aufmerksamkeit. Das soll sich nun ändern. 

Am Montag hat das Umweltministerium einen Fünf-Punkte-Plan vorgestellt, mit dem Plastikmüll künftig besser vermieden werden soll. (Bundesumweltministerium )

  • Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) sagte bei der Vorstellung, es gehe einerseits um Maßnahmen, die den Handel betreffen. 
  • Aber auch um Ideen, die jede Einzelne und jeden Einzelnen dazu motivieren sollen, mehr überflüssige Verpackungen zu vermeiden. 

Das Ministerium hat daher die Kampagne "Nein zur Wegwerfgesellschaft"  gestartet.

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Wir produzieren in unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft bislang viel zu viel Plastik. Und auch, wenn wir das gar nicht wollen, exportieren wir diese Konsummuster in die Schwellen- und Entwicklungsländer, mit gravierenden Folgen für die Meeresumwelt.

Umweltministerin Svenja Schulze

Das sind die fünf Punkte gegen Plastikmüll:

1 Überflüssige Verpackungen vermeiden

Deutschland wird sich dem EU-Verbot von Einweg-Plastikartikeln anschließen, das unnötige Produkte wie Plastikgeschirr oder Strohhalme künftig verbietet.

Außerdem will das Umweltministerium Supermärkte dazu bringen, freiwillig Verpackungsmüll zu vermeiden – also zum Beispiel eingeschweißtes Obst und Gemüse. Unter anderem bei der Reduzierung von Plastiktüten klappt das schon. Und Wasserspender an öffentlichten Orten sollen die Menschen dazu bringen, weniger Plastikflaschen zu kaufen: 

In den Städten soll es überall gut erreichbar Nachfüllstationen für Wasserflaschen geben.

Svenja Schulze

2 Umweltschädliche Verpackungen werden abgestraft

Ab 2019 gilt ein neues Gesetz, das Hersteller zur Kasse bittet, die nicht auf umweltfreundliche Verpackungen achten. Hersteller hingegen, die Verpackungen aus recyceltem Material anbieten, zahlen weniger. 

3 Recycling soll Trendsport werden

Ab 2019 werden die Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen von derzeit 36 Prozent zunächst auf 58,5 Prozent erhöht, drei Jahre später steigt die Quote dann auf 63 Prozent. 

Damit das auch klappt, will das Umweltministerium die Nachfrage nach Recyclingmaterial in der Produktionskette stärken und dafür sorgen, dass Bund, Länder und Kommunen auf Recyclingprodukte setzen.

4 Biomüll soll Biomüll bleiben 

Immer wieder landet Plastik im Bioabfall – das Ministerium will besser über Mülltrennung aufklären und diese dann strenger überwachen. Wie genau, wird nicht erklärt.

5 Plastik in den Weltmeeren soll eingesammelt werden

Dafür will Deutschland international mit anderen Ländern zusammenarbeiten – und ab 2019 insgesamt 50 Millionen Euro für Technologien zur Verfügung stellen, die die Vermüllung der Meere verhindern sollen.

Warum ist das wichtig?

Jeden Tag landen Tonnen an Verpackungen und Folien in der Natur – weil wir sie achtlos wegwerfen. Da Plastik nur sehr langsam zersetzt wird, bleibt der Müll Jahrzehnte in der Umwelt. Vor allem in den Meeren sammeln sich so Plastikteilchen an, die zur Bedrohung für Tiere und Umwelt werden. Forscher haben festgestellt, dass unter anderem Wale und Haie von den Kleinstteilchen bedroht sind (bento). 

Bislang sollen etwa 150 Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren schwimmen. Laut einer Studie der Ellen-MacArthur-Stiftung  kommen jedes Jahr acht Millionen Tonnen hinzu. Das entspricht einer Lkw-Ladung – pro Minute. (bento)

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