Queen Elizabeth II. Rund eine Million Besucher zur Trauerfeier in London erwartet

Rund 2000 Gäste sind zur Trauerfeier für die Queen geladen, weitaus mehr werden auf den Straßen Londons erwartet. Die Verkehrsbetriebe bereiten sich auf einen Ansturm vor – und vergleichen das Ausmaß mit den Olympischen Spielen.
Wartende in einer Schlange vor der Westminster Hall mit dem Parlament im Hintergrund

Wartende in einer Schlange vor der Westminster Hall mit dem Parlament im Hintergrund

Foto: OLIVIER HOSLET / EPA

Die britische Hauptstadt rüstet sich für eine logistische Höchstleistung: Anlässlich der Trauerfeier für Queen Elizabeth II. erwartet die Behörde Transport for London (TfL) am Montag rund eine Million Besucher. »Wir sind auf einen der verkehrsreichsten Tage vorbereitet, die Transport for London je erlebt hat«, sagte TfL-Chef Andy Byford. Es sei schwierig, genau zu sagen, wie viele Menschen zusätzlich anreisen würden, aber man stelle sich auf potenziell eine Million Menschen ein. Mitarbeiter aus allen Bereichen der Organisation arbeiteten daran, dass Besucher in der Stadt herumfahren könnten.

Am Montagmittag findet in der Westminster Abbey die Trauerfeier mit mehr als 2000 geladenen Gästen statt.

Viele Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt kamen bereits am Wochenende nach London. Darunter der kanadische Premierminister Justin Trudeau, Australiens Regierungschef Antony Albanese und die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern. Trudeau sagte nach seiner Eintragung ins Kondolenzbuch, die Königin habe »ihr ganzes Leben lang gedient und das Gewicht ihrer Verpflichtungen mit makelloser Anmut getragen«. Auch US-Präsident Joe Biden traf am Samstagabend in London ein.

Am Sonntagabend will der neue König Charles III. dutzende ausländische Amts- und Würdenträger im Buckingham-Palast empfangen. Deutschland wird durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vertreten.

Am Sarg der im Alter von 96 Jahren verstorbenen Queen defilierten seit Mittwochabend Hunderttausende Bürgerinnen und Bürger vorbei. Die Trauernden nahmen dafür lange Wartezeiten von zeitweise mehr als 24 Stunden in Kauf.

Dem Londoner Ambulanzdienst zufolge mussten in der Warteschlange für den aufgebahrten Sarg seit Mitte der Woche mehr als 1000 Wartende medizinisch behandelt worden. 136 wurden ins Krankenhaus gebracht, wie der Dienst am Sonntag mitteilte – 55 davon am Samstag. Oft habe es Kopfverletzungen gegeben, weil Menschen ohnmächtig wurden und stürzten. Westminster Hall mit dem Sarg der Queen bleibt noch bis Montagmorgen 6.30 Uhr Ortszeit für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet.

Größter Einsatz im öffentlichen Verkehr seit zehn Jahren

Der Vorsitzende des Schienennetzbetreibers Network Rail, Peter Hendy, warnte vor »extrem stark frequentierten« Zügen. »Dies ist der größte Einsatz im öffentlichen Verkehr seit den Olympischen und Paralympischen Spielen in London 2012.« Man arbeite eng mit allen Zugbetreibern zusammen.

Am Montag werden den Angaben zufolge rund 250 zusätzliche Zugverbindungen angeboten – darunter auch einige Nachtzüge. Zudem werden geplante Autobahnsperrungen in ganz England ausgesetzt, um die Gefahr einer Überlastung des Verkehrsnetzes am Montagnachmittag zu minimieren, wenn Besucher die Hauptstadt wieder verlassen.

kig/dpa/afp
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren