Dieser Beitrag wurde am 23.05.2018 auf bento.de veröffentlicht.
18 Stunden am Tag fasten und zugleich einen guten Job machen, das hält die dänische Integrationsministerin Inger Støjberg nicht für möglich. Darum hat sie Muslime dazu aufgefordert, sich im Ramadan Urlaub zu nehmen – und damit für Empörung gesorgt.
Man könne nicht fasten und gleichzeitig beispielsweise sicher einen Bus fahren, schrieb Støjberg in einem Kommentar für eine dänische Zeitung.
"Ich glaube ganz ehrlich, dass man als Muslim in einer modernen Gesellschaft wie der dänischen überlegen sollte, welche Konsequenzen es für die Gesellschaft hat, wenn man den Ramadan einhält." Das könne laut der Integrationsministerin, die für ihren harten Kurs gegen Einwanderer bekannt ist, Sicherheit und Produktivität beeinflussen.
Ihren Aussagen widersprach unter anderem einer ihrer Parteikollegen, der ihr nahe legte, sich darauf zu konzentrieren "zuerst die wirklichen Probleme zu lösen."
Außerdem meldeten sich auch Linienbus-Betreiber zu Wort, die Støjberg in ihrem Kommentar direkt als Beispiel herangezogen hatte. Der Betreiber "Arriva" betonte, dass es noch keinen Unfall wegen eines fastenden Fahrers gegeben hätte. Auch nach Angaben der Busfahrergewerkschaft 3F schafft der Ramadan keine Probleme.
Mit Material von dpa