Los Angeles - Sponsoren der Los Angeles Clippers haben Konsequenzen aus dem Rassismusskandal um Club-Besitzer Donald Sterling gezogen. Mindestens ein Dutzend Unternehmen beendeten ihr Engagement bei dem Team aus der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA oder setzten dieses bis zur Aufklärung der Affäre aus.
"Wir sind besorgt wegen der Aussagen, die dem Clippers-Eigentümer zugeschrieben werden", teilte Mercedes Benz der US-Zeitung "USA Today" mit und kündigte an, das Sponsoring einzustellen. Auch die Fluglinie Virgin America entschloss sich zu diesem Schritt, Red Bull legte die Partnerschaft zunächst auf Eis.
Clippers-Clubchef Sterling soll im Gespräch mit seiner Freundin diskriminierende Bemerkungen über Schwarze gemacht haben. Das ist zumindest auf einer Audio-Aufzeichnung zu hören, die US-Medien zugespielt wurde. Mit seinen Bemerkungen hatte der 80-Jährige zahlreiche Proteste ausgelöst. Der Verein stellte jedoch die Authentizität der Aufnahme in Frage. Für Dienstag hat die NBA eine Pressekonferenz angekündigt, auf der sie ihre Untersuchungen präsentieren wird.
Da die Club-Finanzen nicht offengelegt werden müssen, ist nicht bekannt, wie groß die finanziellen Einbußen sein werden. Allerdings dürfte der Rückzug auch die anderen 29 NBA-Vereine treffen, da die Einnahmen über einen Finanzausgleich geteilt werden.
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Die Spieler der Los Angeles Clippers vor der Playoff-Partie gegen die Golden State Warriors: Ihre Aufwärm-Shirts trugen die Basketballer linksherum - ein Zeichen des Protests gegen ihren Clubbesitzer Donald Sterling.
Sterling steht im Zentrum eines Rassismusskandals, der die Profiliga NBA erschüttert. Auf einer geleakten Audio-Aufnahme ist ein Mann zu hören, der seine Freundin dafür kritisiert, sich öffentlich mit Schwarzen zu zeigen. Dass es sich bei dem Mann um Sterling handelt, gilt inzwischen als weitgehend sicher.
Sterlings Gesprächspartnerin auf dem Band ist V. Stiviano, seine Ex-Geliebte. Hier sind die beiden bei einem Clippers-Spiel im Oktober 2013 zu sehen.
Auslöser des Streits zwischen Sterling und Stiviano soll ein inzwischen gelöschtes Instagram-Foto Stivianos gewesen sein, das sie mit Basketball-Legende Magic Johnson zeigt. In den Sterling zugeschriebenen Äußerungen heißt es, seine Gesprächspartnerin- mutmaßlich Stiviano - solle keine Bilder von Johnson und sich selbst auf Instagram zeigen und ihn auch nicht zu Spielen mitbringen.
US-Präsident Obama nannte die Aussagen "unglaublich rassistisch und beleidigend". Auch erste Sponsoren haben nun reagiert - knapp zwei Dutzend haben sich wegen der Affäre zurückgezogen.
Die Mehrheit der Spieler in der NBA - auch bei den Clippers - ist schwarz.
Doc Rivers trainert die Clippers. Man kann sich vorstellen, wie dem Cheftrainer angesichts der Ansichten seines Clubbesitzers zumute ist.
Der Druck auf NBA-Boss Adam Silver wächst, Sanktionen gegen Sterling zu verhängen.
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